Sonntag, 22. Mai 2011

Ursprung der Krise, gefälschte und echte

Paul Krugman schreibt in seinem Blog, dass er in diesen Tagen nicht viel Zeit verbringe, über die Entstehung der Finanzkrise zu reden. Die brennende Frage sei jetzt, was als nächstes kommt, bemerkt der Träger des Wirtschaftsnobelpreises (2008). „Dennoch ist die Geschichte ein Schlachtfeld und die üblichen Verdächtigen sind bemüht, die Geschichte in ihrem Interesse zu schreiben“, legt der an der Princeton University lehrende Wirtschaftsprofessor dar.

In der Tat ist es für eine Menge Leute bereits geschehen: Es ist Orthodoxie auf der rechten Seite des politischen Spektrums, dass Fannie und Freddie die Immobilienblase und –Flop verursacht haben. Es war also alles die Schuld des Staates.


Die realen Daten an überfälligen, rückständigen Hypotheken, Graph: David Min via Prof. Paul Krugman

Wo kommt diese Idee aber her? Nun stellt sich heraus, dass eine Menge auf Veröffentlichungen von Edward Pinto bei AEI beruhen, welcher behauptet, dass Fannie und Freddie einen grossen Teil an „Subprime- und anderen risikoreichen Hypotheken“ hielten. Eine Behauptung, die in ungezwungenen Diskussionen oft in die Behauptung übergeht, dass Fannie und Freddie einen grossen Teil der Subprime-Hypotheken hielten.

Es ist gut, dass Mike Konczal uns daran erinnert, dass Pintos Definition von „Subprime-ähnliche“ Hypotheken nur etwas ist, was er selbst erfunden hat. Und es stellt sich heraus, dass die vermeintlichen Hochrisiko-Gruppen überhaupt nicht riskant sind. Ganz im Gegenteil: Diese sehen viel mehr wie die traditionell konformen Hypotheken aus als echte Subprime-Darlehen.

Die Forschungsarbeit, aus der die Abbildung stammt, von David Min, stellt klar, dass die Darlehen von Fannie und Freddie weit weniger riskant waren als die im Privatsektor hervorgebrachten (originated).

Insbesondere die privat-gekennzeichneten (private-label) hypothekenbesicherte Wertpapiere (Mortgage-Backed Securities), welche im Wesentlichen nicht reguliert sind, waren erheblich riskanter als alles, was staatlich gefördert wurde.

Die ganze Behauptung „der Staat hat es getan“ beruht, kurz gesagt, auf irreführende Zahlen. Und es ist schwer, die Geschichte zu verfolgen, ohne daran zu glauben, dass diese Zahlen bewusst konstruiert sind, zu täuschen, fasst Krugman zusammen.

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