Trotz der Tatsache, dass die gesetzliche Schuldengrenze (debt ceiling) inzwischen überschritten worden ist, ist die Rendite der US-Treasury Bonds mit 10 Jahren Laufzeit gefallen: 3,11%. Der jüngste Rückgang der Renditen ist laut Tim Duy ein weiterer Beweis gegen die Befürchtungen der Hard Money-Anhänger, dass die Kombination der mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik (QE: quantitative easing), Deficit Spending und ein fallender Dollar inflationärer Untergang bedeutet. Wie Paul Krugman mit Recht festhält, bleiben die Bond Vigilantes unsichtbar.
Aus geldpolitischer Sicht legt das Geschehen am US-Treasury Markt nahe, dass es möglicherweise zu früh ist, um auf die Bremse zu treten, erklärt Duy in seinem Blog. Der an der University of Oregon lehrende Wirtschaftsprofessor offeriert eine alternative Perspektive, die auch von einigen Fed-Mitarbeitern Unterstützung finden würde. Fed-Präsident Ben Bernanke richtet das Augenmerk nach der Notwendigkeit, Inflationserwartungen stabil zu halten. Die folgende Abbildung zeigt die Inflationserwartungen, die an der Differenz der Rendite der US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit und der Rendite der entsprechenden inflationsgeschützten Staatsanleihen gemessen wird.
10 Jahre TIPS: Inflationserwartungen, Graph: Prof. Tim Duy
Wie der Abbildung zu entnehmen ist, bilden sich die Inflationserwartungen seit ihrem Spitzenwert in den letzten Wochen zurück. Heisst das, dass die Bond Vigilantes sich selbst zuvorkommen? Oder ist ein Beleg dafür, dass die Fed getan hat, was notwendig war, getan zu werden, indem sie die Erwartungen in Bezug auf die Geldpolitik unter Kontrolle hält?
M.a.W. erwartet Duy, dass manche Vertreter der Fed davon ausgehen könnten, dass die Finanzmärkte auf die guten, altmodischen währungspolitischen Massnahmen (monetary austerity) positiv reagieren. Die Folgen für die Geldpolitik sind eindeutig: Die Fed-Vertreter könnten sich auf die Schulter klopfen, indem Sinne, dass sie eine gute Arbeit geleistet haben, anstatt sich Sorgen zu machen, dass die Bewegung in Richtung einer geldpolitischen Straffung wieder einmal verfrüht wäre.
Was übrig bleibt, ist, eine Wirtschaft, die zwar wächst, aber nur auf einem suboptimalen Niveau, was das Verhältnis zum Potenzialwachstum (potential output) betrifft. Das wäre eine Situation ähnlich wie vor dem Start von QE2: eine wirtschaftliche Entwicklung mit der Sichtweite eines anderen verlorenen Jahrzehnts für das US-Beschäftigungswachstum, hält Duy fest.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen