Die US-Notenbank hat einem heute vorgelegten Bericht von Bloomberg zufolge geheime Darlehen gewährt, und zwar zu einem Zinssatz von 0,01%. Credit Suisse, Goldman Sachs, Royal Bank of Scotland zählen zu den Banken, die sich 2008 im Rahmen eines Notkrediten-Programms jeweils mindestens 30 Mrd. $ zum Nulltarif bei der Fed Geld geborgt haben. Die 80 Mrd. $ schwere Initiative mit dem Namen ST OMO (Single-Tranche Open Market Operations) hat laut Bloomberg Darlehen mit 28 Tagen Laufzeit von März bis Dezember 2008 zur Verfügung gestellt. Einheiten von 20 Banken wurden demnach aufgefordert, auf Auktionen für Cash mitzubieten. Der zu zahlende Zinssatz betrug 0,01%, während die Fed über die wichtigste Spitzenfinanzierungsfazilität 0,5% erhob.
„Das war eine reine Subvention“, sagt Robert A. Eisenbeis, der ehemalige Leiter der Forschungsabteilung bei der Fed Atlanta. Barney Frank, der US Kongressabgeordnete und der ehemalige Vorsitzende des Ausschusses für Finanzdienstleistungen im Repräsentantenhaus habe nach eigenen Angaben keine Kenntnis von diesem Programm gehabt.
Aufzeichnungen über die Kreditvergabe durch die Fed im Jahr 2008, welche per Gerichtsbeschluss veröffentlicht worden sind, zeigen, wie die Fed ein vorhandenes Instrument angeglichen hat, um Notkredite zu verleihen. Die Unterlagen geben aber keine genauen Angaben über die Darlehensbeträge an die jeweiligen Banken. Die im Bericht von Bloomberg genannten Daten beruhen auf Schätzungen auf den Abbildungen (Balken Charts).
Die in Zürich ansässige Credit Suisse habe 45 Mrd. $ entlehnt. Goldman Sachs mit Sitz in New York habe wie die RBS mit Sitz in Edinburgh über 30 Mrd. $ aufgenommen. Die Deutsche Bank, Barclay und die UBS haben im gleichen Zeitraum 2008 jeweils mindestens 15 Mrd. $ geliehen.
Unter ST OMO findet der Cash-Wechsel via Repo (repurchase agreements, d.h. Wertpapierpensionsgeschäfte) statt. In einem Repo-Geschäft verkauft der Geldnehmer (Bank) Wertpapiere an den Geldgeber (Fed) mit dem Versprechen, Wertpapiere zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukaufen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen