Kash Mansori zeigt in seinem Blog auf, dass es einer Kürzung der Staatsausgaben um mehr 100 $ bedarf, um das Haushaltsdefizit um 100 $ zu kürzen. Der Grund ist ziemlich einfach. Eine Kürzung der Staatsausgaben verursacht einen Rückgang der Produktion und der Einkommen und der darausfolgende Rückgang der Steuereinnahmen erhöht (durch den Ausgleich des Gewinns aus der Ausgabenkürzung) das Haushaltsdefizit.
Hier ist eine kurze Lektion darüber, was jeder politische Entscheidungsträger in Makro 101 hätte lernen sollen, aber anscheinend in Vergessenheit geraten ist, erklärt Mansori.
Angenommen, wir sind in einem Land, welches ein grosses Haushaltsdefizit aufweist, aber aus irgendeinem Grund beschliesst, das Defizit drastisch zu reduzieren. Man kann eine Wahl treffen. Denn es gibt viele zur Auswahl von Griechenland, Grossbritannien bis zu den USA.
Angenommen, dass das Land, nennen wir es Austerityland, ein BIP von 100 $ pro Jahr hat und ein Haushaltsdefizit von 10$ pro Jahr (oder 10% des BIP) aufweist. Und angenommen, die Regierung entscheidet, das Defizit auf 5% des BIP zu reduzieren. Wie kann das Land das Ziel erreichen?
Um es einfach zu halten, was für die oben erwähnten Beispiele wichtig ist, richten wir das Augenmerk nach der Strategie, das Haushaltsdefizit in erster Linie durch Ausgabenkürzungen zu halbieren. Das heisst, dass die Regierung des Austeritylandes beschliesst, die Ausgaben um 5$ pro Jahr zu kürzen. Was passiert nun?
Wenn G im Austertiyland um 5$ reduziert wird, ist das erste, was geschieht, dass das BIP um 5$ fällt. Aber dann treten ein paar Nebenwirkungen ein.
Wie sieht das Haushaltsdefizit im Austerityland nach der Senkung der Staatsausgaben um 5$ aus? Wenn wir einen relativ bescheidenen Multiplikator von 1,5 und einem Steuersatz von 25%, dann erhalten wir das Folgende:
∆G=- 5$
∆Y=- 7,5$
∆T= -1,875$
Zur Erinnerung:
Das BIP besteht aus der Summe der Ausgaben für den Endverbrauch von bestimmten Waren und Dienstleistungen durch private Haushalte, hiesige Unternehmen und den Staat, zusammen mit dem Aussenbeitrag (d.h. Ausfuhren minus Einfuhren):
BIP = C + I + G + (X-M)
Das BIP ist in unserem Beispiel gleich Einkommen.
Das neue Defizit beläuft sich nun auf 6,875$, was 7,4% des neuen BIP-Niveaus entspricht. Warten Sie mal, ich dachte, wir versuchen, das Defizit bis auf 5% des BIP zu verringern. Was ist passiert?
Was passiert ist, dass wir unser Ziel verfehlt haben, um ziemlich viel, wegen des Rückgangs der Steuereinnahmen, was zu einer Schrumpfung der Wirtschaft führt. Tatsächlich ermöglicht nur einbisschen einfache Algebra, herauszufinden, dass die Staatsausgaben im Austerityland um rund 9$ gekürzt werden müssen, um ein Haushaltsdefizitziel von 5% des BIP zu erreichen. M.a.W. muss die Regierung die Ausgaben um fast doppelt so viel kürzen, als zunächst gedacht, um das Defizitziel zu erreichen.
Wenn das geschieht, wird das BIP von 100$ auf rund 86$ fallen. Ja, das ist ein Rückgang um 14% in Output. Aber hey, wir haben wenigstens unser Ziel von Defizitabbau getroffen.
Hat tip to Mark Thoma.
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