Mittwoch, 4. Mai 2011

Nachfrage und Rendite

Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat zwar am 18. April den Rating-Ausblick für die USA auf negativ gesenkt. Die Renditen der US-Staatsanleihen steigen trotzdem nicht. Ganz im Gegenteil: Die Rendite der US-Treasury Bonds mit 10 Jahren Laufzeit ist gestern laut Bloomberg auf ein 6-Wochen-Tief (3,25%) gesunken. Trotz Unkunrufen, dass die Schuldenlast der öffentlichen Hand wegen der steigenden Staatsausgaben untragbar wird, fallen die Renditen. Die Rendite der US-Schatzwechsel mit 6 Monaten Laufzeit ist auf 0,0793% gefallen. Die Papiere mit 3 Monaten Laufzeit werden zu 0,01% gehandelt.


US-Treasury Bonds (10 Jahre) Rendite, Graph: Bloomberg.com

Mit der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA will die Ratingagentur nahelegen, dass die Staatsfinanzierung wackeliger wird. Aber in Abwesenheit einer echten Inflationsgefahr hält die Überschussnachfrage nach US-Staatsanleihen, die weltweit als liquide, sicher und hochwertig gelten, nach wie vor an. Und das Renditeniveau bleibt folglich gedrückt.

Wer die Bond Vigilantes aus der Tiefe ruft, während die kurzfristigen Zinsen an der Untergrenze von Null liegen und die herkömmliche Geldpolitik nicht mehr wirksam ist, verkennt die Fakten und verliert Geld, wenn er auf stark steigende Renditen wettet.

Die Treasury-Futures sind den 5. Tag in Folge gestiegen. Das ist die längste Gewinnserie in den vergangenen sieben Wochen. Nun beginnen manche Marktteilnehmer ihre Wetten gegen US-Staatsanleihen fallen zu lassen und werden „bullish“.


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