(Wonkish)
Paul Krugman geht in seinem Blog dem monetaristischen Pathos nach. Der an der Princeton University lehrende Wirtschaftsprofessor deutet auf Friedman und Schwartz hin, um zu zeigen, wie auffallend die Parallelen zwischen der Debatte über die Wirtschaftskrise 1936-37 von damals und der Debatte von heute sind.
Wir legen das Augenmerk i.d.R. auf den grossen finanzpolitischen Fehler des Jahres 1937, als FDR entschied, dass es an der Zeit ist, die Ausgaben zu kürzen und das Haushaltsdefizit zu verringern. Es gab aber auch eine Hinwendung in Richtung kontraktiver Geldpolitik: Die Fed wurde angesichts der Existenz von Überschussreserven (excess bank reserves) über die angeblichen Inflationsrisiken nervös, auch wenn diese Reserven nicht ausgeliehen wurden und sie beschloss, die Mindestreserveanforderungen scharf zu erhöhen, erläutert Krugman.
Überschussreserven (der Geschäftsbanken bei der Fed), Graph: Prof. Paul Krugman
Friedman und Schwartz argumentieren, dass das den Abschwung in den Jahren 1937-38 verursacht hat, obwohl Christina Romer und David Romer in einer lesenswerten Forschungsarbeit („Does Monetary Policy Matter? A New Test in the Sprit of Friedman and Schwartz“) längst darauf hinwiesen, dass die Anzeichen laut Krugman weniger überzeugend als angekündigt waren.
Aber irgendwie, wenn die Leute heute darüber reden, dass die Fed Geld druckt (money printing), sprechen sie (ob sie es wissen oder nicht) v.a. von dem grossen Zuwachs der Überschussreserven.
Und sie toben für eine Reduzierung dieser Gelder, um einen nicht-vorhandenen binnenwirtschaftlichen Inflationsdruck zu bekämpfen: „sie wiederholen genau den monetären Fehler von 1937“, bekräftigt Krugman.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen