Dienstag, 31. Mai 2011

Verschuldung der privaten Haushalte und Blasen

Paul Krugman befasst sich in seinem Blog derzeit für eine aktuelle Projektarbeit mit Alan Greenspans berühmten Rede („The mortgage market and consumer debt“) von 2004. Der ehemalige Fed-Präsident hat damals nicht nur geleugnet, dass es eine nationale Immobilienblase gab, sondern auch abgestritten, dass es sogar möglich wäre, eine nationale Immobilienkrise zu haben.

Die Rede war eigentlich im nachhinein betrachtet weitgehend auf die Verachtung von Bedenken wegen Verschuldung der privaten Haushalte ausgerichtet. Was aber in der Tat passiert ist, zeigt die von Krugman präsentierte folgende Abbildung ganz deutlich:


Verschuldung der Haushalte als Anteil (in %) am Einkommen, Graph: Prof. Paul Krugman

Aber Greenspan sagte zusammenfassend, dass „die Haushalte, obwohl einige allgemeine makroökonomische Indikatoren über die Verschuldung der privaten Haushalte kein günstiges Bild liefern, wie die Daten im Hinblick auf die Zahlungsausfälle bei Banken und Sparkassen, in einer guten Form zu sein scheinen. Es gibt jedoch schwere Spannungen im Sektor der privaten Haushalte, was eine Besorgnis darstellt, und wir müssen auf die Schwierigkeiten, denen Haushalte gegenüberstehen, achten“.

„Darüber hinaus könnte ein deutlicher Rückgang der Einkommen der Verbraucher und der Hauspreise die Perspektive schnell wieder verändern. Dennoch erscheinen beide Szenarien in den kommenden Monaten unwahrscheinlich. Wenn Kreditgeber, einschliesslich der Banker in den Gemeinden ihre umsichtige Kreditvergabepolitik fortsetzen, dürften die finanziellen Konditionen der Haushalte künftige Herausforderungen wahrscheinlich überstehen“.

Jemand mit der oben demonstrierten Fähigkeit, die Verschuldungsproblematik der privaten Haushalte damals beim Namen zu nennen, hat heute die Dreistigkeit, uns in Sachen fiskalpolitische Verantwortung zu belehren, hält Krugman fest.

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