Aufgrund der
deutlichen Überbewertung des Frankens sieht sich die Schweizer Wirtschaft zur
Zeit starken Gegenwinden ausgesetzt und vor viele Herausforderungen gestellt,
sagte Thomas Jordan gestern in einem
Referat („Die Schweiz im Herzen Europas:
Zwischen Unabhängigkeit und Verflechtung“) in Brüssel.
Die
unumgängliche Aufhebung des Mindestkurses gegenüber dem Euro Mitte Januar 2015
sei ein eindrückliches Beispiel für die gegenseitigen Abhängigkeiten, so SNB-Präsident.
Vor diesem
Hintergrund hatte die SNB laut Jordan keine Wahl, die Politik des Mindestkurses zu beenden. Hätte die SNB am Mindestkurs weiterhin festgehalten, hätte sie es riskiert, die Kontrolle über ihre
Bilanz zu verlieren. Dies wiederum hätte die Gestaltung einer
stabilitätsorientierten Geldpolitik in der Zukunft behindert.
Spekulative
Positionen gegen den Mindestwechselkurs (1,20 CHF pro EUR) hätten in wenigen
Monaten leicht zu einer Verdopplung der SNB-Bilanz führen können.
Flucht in
den Schweizer Franken, Graph: Thomas Jordan, SNB, in: Switzerland at the heart of Europe, Febr 17th, 2015
Die Kosten
der Aufrechterhaltung einer Wechselkurs-Untergrenze hätte die Vorteile
überwiegen können. Deshalb hat die SNB rasch handeln müssen, unterstrich Jordan
weiter.
Die SNB will zudem Wechselkurssituation bei der Gestaltung der Geldpolitik auch kündftig
Rechnung tragen und bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv bleiben, um die monäteren
Bedingungen zu beinflussen.
Die regionale
Zusammensetzung der Schweizer Exporte, Graph:
Thomas Jordan, SNB, in: Switzerland at the heart of Europe, Febr 17th, 2015
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