Das
Deflationsrisiko ist nicht ein Thema, das sich nur auf die fortentwickelten
Ländern bezieht. Innerhalb der Region Asien ohne Japan (AxP) fallen die
Erzeugerpreise in China seit 35 Monaten.
In dieser
Region erfahren zur Zeit sieben Volkswirtschaften Deflation mit Bezug auf die
Produzentenpreise, und zwar seit drei Jahren, wie die Analysten von Morgan Stanley in einer gestern
vorgelegten Studie zeigen.
In den
vergangenen Monaten hat sich der deflationäre Druck verstärkt und überträgt
sich nun auf die Verbraucherpreise und den BIP-Deflator.
Die
Kern-Inflation (core inflation) hat
sich in der Region (ausser Indien, Indonesien und die Philippinen) von 1,7% im
August 2014 auf 1,0% im Januar verschlechtert, nachdem sie 28 Monate
gleichgeblieben war.
Auf der
Basis der allgemeinen Inflation (headline
inflation) sind Singapur, Taiwan und Thailand bereits im deflationären
Bereich. Und das Wachstum der Verbraucherpreise bleibt in China und Korea unter
1% im Vergleich zum Vorjahr.
8 von 10
AxJ-Länder stecken in PPI Deflation, Graph:
Morgan Stanley
Warum ist
Deflation besorgniserregend? Weil auf Deflation auf PPI-Ebene die reale Last
der Verschuldung von Unternehmen erhöht. Der übermässig fremdfinanzierte Unternehmenssektor
sieht sich vor viele Herausforderungen gestellt: schwächere Gewinne und hohe
Kosten für den Schuldendienst.
Die
Zentralbanken in der Region verfügen zwar über geeignete Instrumente, um auf
die dargelegte Entwicklung zu reagieren. Aber sie hielten sich bisher zurück,
aggressiv entgegen zu wirken.
Der
deflationäre Druck breitet sich aus, Graph:
Morgan Stanley
Wenn die
Währungshüter weiter zögern, Massnahmen zu ergreifen, besteht das Risiko, dass
der deflationäre Druck vor dem Hintergrund der schwachen Inlandsnachfrage sich
verstärkt und der resultierende Anstieg der Realzinsen die Rentabilität der
Unternehmen beeinträchtigt. Eine Folge wäre Arbeitslosigkeit, weil die
Investitionen zurückbleiben würden.
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