„Die amerikanische Wirtschaft ist in einem Teufelskreis gefangen. Wer arbeitslos ist, kann sich nicht mehr leisten als das Nötigste, während diejenigen, die einen Job haben, einen dürftigen Lohn bekommen“, schreibt Robert Reich in einem lesenswerten Essay („The silent jobless“) in Los Angeles Times.
„Man könnte meinen, dass die amerikanische Öffentlichkeit den Staat auffordern würde, zu handeln: eine neue WPA für die Langzeitsarbeitslosen, ein zweites Stimuluspaket, um die Abnahme der Kaufkraft wettzumachen, stärkere Sicherheitsnetze usw. Aber wir hören nicht viel Protest in dieser Hinsicht“, bemerkt der ehemalige Arbeitsminister der Clinton-Regierung. Ein Grund dafür ist, dass diejenigen, die arbeitslos bleiben, wenig oder kein politisches Gewicht haben
Wer sind das?
Frauen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, und eine härtere Zeit durchmachen, eine neue Stelle zu finden als Männer. Männer haben während der Rezession einen grösseren Schlag einstecken müssen. Aber das verarbeitende Gewerbe und das Transportwesen fangen sich nun auf, sodass Männer wieder eingestellt werden. Aber Frauen, Lehrerinnen, Fachleute im öffentlichen Gesundheitswesen, Sozialarbeiterinnen sind in einer schlechten Verfassung, unterstreicht der an der University of California, Berlekey lehrende Wirtschaftsprofessor. Diese Jobs werden von bundesstaatlichen und lokalen Regierungen weiterhin gestrichen. Frauen neigen dazu, Immobilien-Maklerinnen, Gutachterinnen, Dekorateure zu werden. Weil der Immobilienmarkt nach wie vor niedergeschlagen ist, sind diese Arbeitsplätze Mangelware und sie dürften kaum bald wieder zurückkommen.
Unverheiratete Mütter haben eine besonders schwierige Zeit und Schwarzen sind weiterhin hart betroffen. Die Zahl der Arbeitslosen schliesst auch viele junge Leute, die nie am Arbeitsplatz teilgenommen haben und nicht in der Lage sind, eine erste Stelle zu ergattern. Selbst jüngere College Absolventen haben es schwieriger als üblich, eine Stelle zu finden, erklärt Reich. Eine andere Gruppe, die in Schwierigkeiten steckt, sind diejenigen, die 6 Monate oder länger arbeitslos sind. Die Arbeitgeber scheinen anzunehmen, dass sie weniger qualifiziert oder zuverlässig sind, als diejenigen, die in jüngerer Zeit angestellt waren.
Was haben diejenigen, die keinen Job haben, gemeinsam? Es fehlt ihnen politische Verbindungen und Organisationen, welche sonst die Politik auffordern würden, Massnahmen zu ergreifen, um das Jobwachstum anzukurbeln. Es gibt keine nationale Vereinigung der arbeitslosen Menschen mit einem Zug von Lobbyisten in Washington, legt Reich dar.
Als Ergebnis werden viele wahrscheinlich für Monate, wenn nicht Jahre, arbeitslos bleiben. Das sind schlechte Nachrichten, nicht nur für die Arbeitslosen, sondern auch für Amerika.
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