Samstag, 18. Juni 2011

Quo vadis, Schweizer Franken?

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat zur Zeit keinen Anlass, die Zinsen zu erhöhen.

„Die Schweizer Wirtschaft ist zunehmend gut ausgerüstet. Sie profitiert trotz der starken Aufwertung des Frankens weiterhin von der robusten internationalen Nachfrage“, teilte Philipp Hildebrand, der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Donnerstag im Mediengespräch mit.

Die von Calvin Tse, Morgan Stanley gelieferte Abbildung zeigt auf, wie eindrücklich die Korrelation zwischen der zunehmenden Unsicherheit in der Eurozone (gemessen an den CDS-Prämien für die EU-Peripherie) und dem Verlauf des Euro/Schweizer Franken-Wechselkurses ist.


Schweizer Franken als sicheren Hafen, Graph: Calvin Tse, Morgan Stanley

Die blaue Kurve: Euro/CHF Wechselkurs (die linke Skala),
Die CDS-Prämien für die EU-Peripherie (die rechte Skala)

Die Schweizer Wirtschaft ist auf Nischenprodukte spezialisiert, wobei die Qualität sehr wichtig ist, z.B. Uhren, Maschinen, Autobestandteile usw. Dennoch dürften exportorientierte Schweizer Unternehmen demnächst wegen der Aufwertung des Frankens einem starken preislichen Wettbewerb ausgesetzt sein.

Die SNB zählt zu den Abwärtsrisiken einerseits die Auswirkungen der Frankenstärke auf die Exportwirtschaft, andererseits die Überhitzungsgefahr im Immobiliensektor.


Schweiz, Ausfuhren, Graph: Calvin Tse, Morgan Stanley

Die SNB hat im Sog der schwersten Finanzkrise der modernen Geschichte erstmals am 12. März 2009 seit dem August 1995 im Markt interventiert, um den Schweizer Franken zu schwächen. Das Programm war ein Jahr später zu Ende geführt. Seitdem hat die SNB auf Interventionen am Devisenmarkt verzichtet.

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