Janet Yellen hat vergangenen Woche gesagt, dass die Fed die Zinsen erst dann erhöhen werde, wenn sie „recht
zuversichtlich“ ist, dass die Inflation auf mittlere Sicht in Richtung
Zielinflation von 2% zurückgeht.
Der
US-Verbraucherpreis-Index (CPI) ist im Januar weiter gesunken, zum Teil durch die billigere Öl-Preise. Damit
unterläuft die Fed das eigene Ziel von einer jährlichen Inflation von 2% den 33. Monat in Folge, wie das WSJ berichtet.
Der PCE-Index, der von der Fed bevorzugt beobachtete Messwert ist im Januar im
Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,2% gestiegen.
Auch die
Kern-Inflation (core inflation) ist im Januar annualisiert um 1,3% gestiegen
wie im Dezember 2014. Das mag darauf hindeuten, dass die Fed die Zinsen gegen
Ende des Jahres anhebt.
Tim Duy legt
aber in seinem Blog („Does the Fed have currency
problem?“) dar, dass es eine Zinserhöhung verfrüht wäre, weil die
kurzfristige Entwicklung der Kerninflation andere Signale sendet. Die um die
schwankungsanfälligen Preise für Erdöl und Nahrungsmittel bereinigte Inflation fällt
auf kurze Sicht betrachtet mit einem rapiden Tempo.
Auf einer 3-Monats-Basis befindet sich die Kerninflation auf dem niedrigsten Wert seit dem Ausbruch der Finanzkrise von 2008.
US-Inflation (gemessen am PCE-Index),
Graph: WSJ in: Real Time Economics
Was treibt
aber die Kerninflation nach unten? Yellen, Fed-Vorsitzende sagt, dass es zum
Teil mit dem Rückgang der Preise für viele importe Produkte zu tun hat. Der
Ölpreis hat sich inzwischen wieder etwas stabilisiert. Aber die USD-Aufwertung
setzt sich fort. Der US-Dollar ist mittlerweile auf ein 11-Jahres Hoch geklettert.
US
Kern-Inflation, Graph: Prof. Tim Duy in: Tim Duy’s Fed Watch
Wenn der USD
den Aufwärtstrend fortsetzt, dürfte der Abwärtsdruck auf die US-Kerninflation
angesichts der divergierenden Geldpolitik auf der ganzen Welt weiter anhalten,
erwartet der an der Oregon University
lehrende Wirtschaftsprofessor.
Es ist daher
schwer, aus den aktuellen Inflationsaussichten eine unmittelbar bevorstehende Notwendigkeit
für eine Zinserhöhung durch die Fed zu schliessen.
Da die
USD-Aufwertung die Inflation in den USA weiter nach unten treibt, kann der
Zeitpunkt für den ersten Zinsschritt weiter hinausgezögert werden. Die Fed
müsste vielleicht, ob sie will oder nicht, auf die sog. „Currency Wars“
reagieren, so Duy als Fazit.
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