Seitdem die
Zentralbanken im Kampf gegen die Great
Recession auf unkonventionelle Mittel zurückgriffen, steht auch Sinn und
Zweck der direkten Inflationssteuerung im
Mittelpunkt des Interesses, v.a. wenn die Wirtschaft schwer angeschlagen ist und die Nominalzinsen nahe null (zero lower bound) liegen.
Es handelt
sich dabei um einen von der Zentralbank veröffentlichten Zielwert oder
Zielkorriodor, der mit dem Ziel der Geldwertstabilität als vereinbar betrachtet
wird. Da die Inflationsrate nicht direkt angesteuert werden kann, sind
Inflationsprognosen dazu notwendig. Die Mehrzahl der Zentralbanken (wie z.B.
Fed, EZB und SNB) vergleicht heute Inflationsprognosen mit der angestrebten
Zielwert von 2 Prozent.
Warum 2%? Kann
es sein, dass die avisierte Inflationsrate von 2% unter gewissen Umständen (z.B.
in einer Liquiditätsfalle und/oder auf Nullzins-Grenze) zu niedrig ist?
Die
Entscheidung der US-Notenbank Mitte der 1990er Jahre eine Zielinflationsrate
von 2% festzulegen, hing damals von drei Tatsachen, oder besser gesagt von drei
Dingen ab, die damals als Fakt gehalten wurde, schreibt Brad DeLong in seinem Blog.
Die langfristige
Phillipskurs ist vertikal, auch wenn die Inflation sich im Durchschnitt auf 2%
pro Jahr beläuft, sodass aus einem solchen Zielwert keine Kosten für die
Produktion oder Beschäftigung hervorgehen.
Der sichere
Realzins müsste positiv und wesentlich sein, sodass ein Inflationsziel von 2%
nicht zu verzerrenden niedrigen Nominalzinsen führt, welche Instabilitäten in
der Wirtschaft auslösen.
Schocks für
die Wirtschaft sind so gering, dass die Fed die Zinsen niemals im Umfang von 5%
oder mehr senken würde.
Wir wissen
jetzt, dass alle drei Aspekte falsch waren und falsch sind, unterstreicht der
an der University of California, Berkeley
lehrende Wirtschaftsprofessor.
Der einfachste
Weg, dieses Problem zu beheben, wäre, dass die Fed zu ihren geldpolitischen
Zielsetzungen etwas Weiteres hinzufügt: „gesundes Wachstum der Nominallöhne“, so DeLong als Fazit.
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