Mittwoch, 4. März 2015

Europas am schnellsten wachsende Anlageklasse: Bonds mit Negativ-Rendite

Die Republik Österreich hat erstmals in ihrer Geschichte eine Bundesanleihe (550 Mio. EUR) mit einer negativen Rendite begeben. Auf der Auktion für eine Staatsanleihe mit der Laufzeit bis Oktober 2019 hat sich gestern eine Rendite von minus 0,038% ergeben.

Das Papier sei fast drei Mal überzeichnet gewesen, meldet die Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA). Wir profitieren von der QE-Politik der EZB und der enormen Nachfrage nach Staatspapieren, so die Chefin der ÖBFA.

Der „Negative Yield Club“ gewinnt fast täglich neue Mitglieder, könnte man sagen. RBS aus London trifft den Nagel auf den Kopf: „Europas am schnellsten wachsende Anlageklasse: Bonds mit Negativ-Rendite“.


Europas am schnellsten wachsende Anlageklasse: Bonds mit Negativ-Rendite, Graph: FTAlphaville


Das Anleihekauf-Programm der EZB und die jüngste Einigung auf die Verlängerung der Kreditvergabe an Griechenland scheinen derzeit den Markt für Staatsanleihen zu stützen. Anleihen, die als sicher, liquide und erstklassig gelten, werden allem Anschein nach zur Zeit „gehortet“:


Der „Negative Yield Club”, Graph: RBS via FTAlphaville

Eine Möglichkeit, mit Negativ-Rendite-Anleihen einen Kursgewinn zu erzielen, ist, abzuwarten, dass die Rendite weiter fällt, d.h. noch „negativer“ wird, aufgrund der oben kurz angesprochenen Faktoren. 

Investoren gehen nämlich heute davon aus, dass die EZB demnächst mit dem Kauf von Staatsanleihen in der Eurozone beginnen wird. Und sie antizipieren dadurch die bevorstehende Entwicklung des Verhältnisses zwischen dem Kurs (der steigt) und der Rendite (die sinkt) der Anleihen.

Dazu kommt, dass das Angebot an Staatspapieren geringer ist als die Nachfrage. Ein Nebenprodukt ist aber, dass die (zu spät angekündigte) QE-Politik der EZB aus diesem Grund scheitern kann.



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