Die Zusage
des geldpolitischen Ausschusses (FOMC)
der Fed, „geduldig“ (patient) zu
sein, um die Rückkehr zur geldpolitischen Normalität einzuläuten, gehört
inzwischen der Vergangenheit an. Auch die Hinweise wie „beträchtliche Zeit“ (considerable time) und „Schwelle (threshold) für die Arbeitslosigkeit, die
in diesem Zusammenhang gemacht wurden, gelten nicht mehr.
Das neue
Schlagwort (buzzword), das von Janet Yellen geprägt wird, lautet
„recht zuversichtlich“ (reasonably
confident). Damit beschreibt der FOMC unter der Regie von Yellen die
Notwendigkeit, die gespürt werden müsse, um ziemlich sicher zu sein, dass die
Inflation auf dem Weg zurück in Richtung von 2%-Zielwert ist, bevor die Zinsen
erhöht werden (liftoff).
Auf der
Pressekonferenz am 18. März 2015 hat die Fed-Chefin erläutert, was „reasonably confident“ bedeutet. Sie habe
keine mechanische Antwort. Aber es gebe vier Ziele, auf die es ankomme:
(1) Arbeitsmarkt
Ein erholter
Arbeitsmarkt mit wenig Flaute (slack)
ist ein Faktor, der tendenziell ihre Zuversicht erhöhen würde, so die
Vorsitzende der US-Notenbank.
Ein Messwert
für die Schwäche des Arbeitsmarktes ist die Arbeitslosenquote, die im Februar
auf 5,5% lag. Der FOMC hat nun ihre Schätzung in Bezug auf die längerfristige
Arbeitslosigkeit (NAIRU: non-acceleration inflation rate of
unemployment) auf 5-5,2% nach unten korrigiert.
US-Kerninflation,
Graph: Bloomberg in: “Yellen is watching these four indicators for signals on when to raise
rates”
(2) Kerninflation
Die
Kerninflation (core inflation) muss
sich stabilisieren. Yellen erwartet, dass die Inflation v.a. aufgrund des dämpfenden Drucks des Rückgangs der Energiepreise
ziemlich niedrig bleibt. Die Fed-Chefin beobachtet dabei die Inflationsrate
ohne die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiepreise.
(3) Lohnwachstum
Die Fed
schaut auf das Lohnwachstum als ein Signal der Inflation, obwohl Yellen
unterstreicht, dass es keine Voraussetzung ist, um die Zinsen zu erhöhen. Die
durchschnittlichen Löhne sind in den USA zuletzt um nur 2% gestiegen. Es gibt
aber in den Daten zur Zeit keine Hinweise auf steigende Löhne.
US-Lohnwachstum,
Graph: Bloomberg
(4) Inflationserwartungen
Messwerte
von markt-orientierten Inflationserwartungen sind zu niedrig,so Yellen. Ein Anstieg würde
wahrscheinlich dazu beitragen, ihre Zuversicht zu stützen. Die
Inflationserwartunge für 5 Jahre für die nächsten 5 Jahren betragen derzeit
rund 1,75%.
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