Richard Koo unterscheidet zwei Arten von Rezession: Während die
gewöhnliche durch eine zu restriktive Geldpolitik der Zentralbank verursacht
wird, entsteht die andere, genannt Bilanzrezession, durch eine Preisblase im Zuge einer übermässigen Kreditaufnahme
im Privatsektor.
Die Frage im
Anschluss ist natürlich, wie die Nachfragelücke geschlossen werden kann. Das
heisst, welche Art von Stimulus man braucht, um Vollbeschäftigung in einer voll
ausgelasteten Wirtschaft zu erreichen.
Die Art von wirtschaftlicher
Erholung aus einer Rezession, die man erwartet, hängt von den Quellen dieser
Rezession ab, bemerkt Paul Krugman
in seinem Blog.
Der am
Graduierten Zentrum der City University
New York (CUNY) forschende Wirtschaftsprofessor hatte bereits vor dem
Niedergang von Lehman Brothers
geschrieben, dass heute zwischen modernen und post-modernen Rezessionen unterschieden werden muss.
Vor der Zeit
der Great Moderation wurden
Rezessionen durch die Fed verursacht, durch Zinserhöhung, um die Inflation zu
senken, und dann durch die Lockerung der geldpolitischen Zügeln, um eine
V-förmige Erholung herbeizuführen.
In der Zeit
der Great Moderation, wo die
Inflation niedrig und stabil war, wurde dann zugelassen, dass die Booms ihren
Verlauf nahmen, sodass die Rezessionen aus dem sich übernommenen Privatsektor hervorgingen.
Und die Fed hatte es viel schwerer, für eine Erholung der Wirtschaft zu sorgen,
erklärt Krugman. Das trifft v.a. für die Zeit nach
2007 zu, nachdem die Nominalzinsen an die eine Art Null-Grenze gerieten (zero
sort-of lower bound).
US-Leitzins
und Kern-Inflation, Graph: Prof. Paul Krugman in NYTimes
Die
Rezessionen 1969-70, 1973-75 und 1981-82 gehen auf die Inflation und hohe Zinsen,
die die Fed eingeführt hat, zurück.
Die
Rezessionen von 1990-91, 2001 und 2007-08 waren ganz anders.
Die Rezession
in der Reagan-Ära war von einer
Immobilien-Krise betroffen, die die Fed verursacht hatte, mit viel
Nachholbedarf (in Sachen Nachfrage) im Anschluss, weil die Fed die Zinsen um
sage und schreibe 1‘000 Basispunkte (d.h. 10%!) gesenkt hatte.
Die Great Recession beinhaltet eine
Immobilien-Krise, die im Zuge einer Blase (mother
of all bubbles) entstand, mit einem daraus resultierenden Überstand an
Schulden und Häusern.
Das bedeutet
natürlich nicht, dass eine anhaltende Abschwungsphase unvermeidbar wäre. Wir
hätten mit Fiskal-Politik darauf reagieren können, wie Krugman als Fazit
festhält. Aber gerade diejenigen Politiker und Marktbeobachter, die sich ständig über
die verzögerte Erholung der Wirtschaft beschweren, untersagen den Einsatz der
Fiskalpolitik.
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