Obwohl das
Staatsanleihenkaufprogramm (PSPP) der EZB vor rund zwei Wochen
gestartet wurde, sind die Auswirkungen kaum übersehbar: Die Rendite der
deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit hat sich inzwischen halbiert
und einen neuen historischen Tiefstand erreicht.
Der
Rendite-Rückgang in Europa ist umso bemerkenswerter, als sie nun unter dem
Niveau der Rendite der vergleichbaren japanischen Staatsanleihen gehandelt
werden.
Die Rendite
der deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit hat sich halbiert, Graph: Morgan Stanley
Die scharfe
Reaktion im Markt ist zum Teil sicherlich darauf zurückzuführen, dass es der EZB schwer fallen dürfte, das Anleihenkaufprogramm (60 Mrd. EUR pro Monat) in einem von Negativ-Renditen
geprägten Umfeld vollumfänglich umzusetzen.
Netto-Anleihe-Emission
in Europa nach dem Anleihenkaufprogramm der EZB, Graph: Morgan Stanley
Der Punkt
ist, dass dem EZB-Kaufprogramm die Verkäufer fehlen.
Versicherungsgesellschaften
und Vermögensverwalter dürften aus regulatorischen Gründen Zurückhaltung
ausüben, sich von liquiden, erstklassigen und wertvollen Staatsanleihen einfach
so zu trennen, zumal eine attraktive Alternative nicht vorhanden ist. Die
Banken müssen für Staatsanleihen im eigenen Bestand kein Eigenkapital
vorhalten, was bei anderen Anlagen erforderlich wäre.
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