Niall Ferguson behauptet in einem wunderlichen Artikel(„The Shutdown is a sideshow. Debt is the treat“) in WSJ, dass die übermässige US-Verschuldung so schlimm sei, dass nicht einmal ganz optimistische Annahmen über das Wirtschaftswachstum und die Zinsen daran etwas ändern können. Die Netto-Zinszahlungen für die Schulden belaufen sich laut Ferguson auf rund 8% des BIP.
Die Zahl stimmt aber nicht. Es
ist lediglich 1/6 von 8%, nämlich 1,3% des BIP, wie Brad DeLong in seinem Blog aufzeigt.
Nur ein Phantast kann ernsthaft
glauben, dass das keine Krise ist, fügt Ferguson noch hinzu.
DeLong hingegen bemerkt, dass die
Zahl 8% Phantasie sei und der Glaube daran, dass das eine Krise ist. Der an der
University of California, Berkeley
lehrende Wirtschaftsprofessor unterstreicht zudem, dass wir im Grunde genommen
nicht auf 1,3% zu schauen brauchen, sondern eine um die Inflation bereinigte
Zahl benötigen:
1,3% -2% x 80% = -0,3% des BIP.
Das heisst, dass das Konzept für
einen ausgeglichenen Haushalt nicht einen stabilen realen Wert sucht, sondern
ein konstantes Verhältnis der Schulden zum BIP: eine Schuldenstandsquote (debt-to-GDP).
Das bereinigte Ergebnis zeigt,
dass die USA ein Primärdefizit von 2,3%
des BIP einfahren können, ohne einen Anstieg der Schuldenstandsquote
befürchten zu müssen.
0,3% + 2,5% x 80% = 2,3% des BIP.
Das heisst, dass die US ein
Haushaltssaldo vor Zinszahlugen benötigen, um den Schuldenstand auf dem
jetzigen Niveau zu stabilisieren.
Die Verschuldung, die in Bezug
auf die realen Ressourcen derzeit keine Last darstellt, kann wie ein Profit-Center betrachtet werden,
erklärt DeLong. Das wird aber nicht immer so bleiben. Wenn die nominalen Zinsen
z.B. auf 4,5% steigen, dann wird die Verschuldung zu einem Cost Center.
Doch zur Zeit zahlen die Käufer
von US-Staatsanleihen 2,3% der US-Wirtschaftsleistung, d.h. 345 Mrd. USD, um im
Genuss von sicheren Anlagen zu bleiben.
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