Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hat heute in einem Referat („Weshalb der Mindestkurs mit dem Ertragsbilanzüberschuss der Schweiz vereinbar ist“) am Peterson Institute in Washington die Festsetzung eines Mindestkurses von CHF 1,20 per EUR vor zwei Jahren verteidigt.
Die Intervention war laut Jordan
notwendig, weil der CHF sich übermässig aufgewertet und die Preisstabilität in
der Schweiz gedroht hat.
Bei Zinsen nahe null und
Anzeichen von Deflationsrisiken
dient der Mindestkurs dazu, einer gefährlichen Verschärfung der monetären
Bedingungen entgegenzuwirken. Der Mindestkurs wurde nicht umgesetzt, um das
Exportgeschäft anzukurbeln. Es handelt sich dabei nicht um eine „beggar-thy-neighbor-policy“, erklärt
Jordan weiter. Der CHF ist heute immer noch hoch bewertet.
Ferner ging Jordan auch auf das
Thema Ertragsbilanzüberschuss der Schweiz ein: Der Ertragsbilanzüberschuss
spielt für die Geldpolitik keine Rolle. Es gibt spezifische Faktoren, die dafür
verantwortlich sind. Der Warenhandel steuert dazu nur wenig bei.
Aussenwert des Franken (CHF), Graph: Thomas Jordan, SNB, Oct 8, 2013
Die drei Faktoren hängen (a) von
den Entwicklungen im Ausland, (b) den internationalen Finanzmärkten und (c) weltweiten
Nachfrage nach Rohstoffen ab:
(1) die Kapitaleinkommen auf das hohe
Netto-Auslandsvermögen der Schweiz,
(2) die Einnahmen des Finanzsektors und die
Erträge aus dem Transithandel,
(3) die in den letzten Jahren markant gestiegen
sind.
Aussenwert des Franken (CHF) und
Leistungsbilanz der Schweiz, Graph:
Thomas Jordan, SNB, Oct 8, 2013
Die Risiken in der Weltwirtschaft
sind laut Jordan nach wie vor abwärts gerichtet. Die SNB halte daher am Mindestskurs
fest. Es sei das richtige Werkzeug für die Sicherstellung der Preisstabilität
in der Schweiz in absehbarer Zeit.
Leistungsbilanz der OECD-Länder
und von China, Graph: Thomas Jordan,
SNB, Oct 8, 2013
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen