Dienstag, 2. November 2010

Türkei: „Löwenmilch“ wird 30% teurer

Die geringe Volatilität im Wechselkurs, das hohe Wirtschaftswachstum und die „Carry-Trade“-Geschäfte haben in den vergangenen Monaten dafür gesorgt, dass der Kapitalzufluss in die Türkei erheblich zugenomen hat. Die nicht-ansässigen Investoren haben ihren Bestand an türkischen Staatsanleihen im Inland auf 35,3 Mrd. US-Dollar erhöht. Der hohe Wert entspricht 14% des Gesamtbestandes an türkischen Staatspapieren im Binnenmarkt. Nicht-ansässige Anleger haben andererseits am türkischen Aktienmarkt doppelt so viel investiert wie am Anleihemarkt: 71,3 Mrd. US-Dollar. Infolge der Kapitalzuflüsse hat sich die türkische Lira 2010 aufgewertet und die türkische Zentralbank (CBT) ihre Devisenreserven auf 80 Mrd. US-Dollar gesteigert.


Bestände der nicht-ansässigen Investoren an türkischen Staatsanleihen, Graph: Tevfik Aksoy, Morgan Stanley

Aufgrund der Preisaufschläge von 30% für den türkischen Schnaps Raki (genannt auch „Löwenmilch“) und 26% fürs Bier dürfte die Inflation am Jahresende auf rund 7,6% belaufen, schätzt Tevfik Aksoy, Morgan Stanley Ökonom. Im aktuellen Inflationsbericht deutet die türkische Zentralbank an, dass die Straffung der Geldpolitik im IV. Quartal 2011 beginnen dürfte.


Bestände der nicht-ansässigen Investoren am türkischen Aktienmarkt, Graph: Tevfik Aksoy, Morgan Stanley

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