Seit der Veröffentlichung der jüngsten Sitzungsnotizen des
geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank sind die 5y5y Breakeven-Sätze
weiter gefallen, von 183 Basispunkten auf 169 Basispunkte.
Das deutet darauf hin, dass die Märkte disinflation-Risiken
heute höher einschätzen als vor einem Monat.
Auch die von der Michigan Universität gemessenen Inflationserwartungen (5-10y) sind
zurückgefallen, und zwar um 10 Basispunkte auf 2,6%, was dem tiefsten Wert von
2,5% seit zwei Jahrzehnten nahekommt. Informativer sind aber eher die
Veränderungen in Inflationserwartungen im gegenwärtigen Marktumfeld als die
aufgezeichneten Werte.
Der durchschnittliche Wert der von der Uni Michigan
gemessenen Inflationserwartungen lag in den vergangenen 20 Jahren auf 2,9%, mit
min. 2,5% und max. 3,4%.
Inflationserwartungen, die auf Umfragen unter
Konsumenten basieren, Graph: Morgan
Stanley
Bemerkenswert ist, dass mit dem Rückgang der
Breakeven-Sätze und Inflationserwartungen, die aus Umfrage-Daten gewonnen werden,
auch die Wahrscheinlichkeit von Deflation (gemessen an Inflation
Option-Märkten) um einen Basispunkt auf 18% gestiegen ist.
Wahrscheinlichkeit von Deflation, Graph: Morgan Stanley
Auch die Wahrscheinlichkeit für Deflation
(2015-2020), die von der Atlanta Fed gemessen wird (basierend auf TIPS) ist von
0% auf 6% in den vergangenen zwei Monaten gestiegen.
Angesichts der schwachen Erholung am Arbeitsmarkt
und der Tatsache, dass es keinen Lohndruck gibt, scheinen die Fed-Protagonisten
keinen Anlass zu sehen, einem Anstieg der Inflation (v.a. core service inflation) in absehbarer Zeit Vertrauen zu schenken,
so wie es aus den Sitzungesnotizen der US-Notenbank hervorgeht.
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