Die Devisenreserven der SNB sind von 540 Mrd. CHF
im August auf 541,5 Mrd. CHF im September gestiegen.
In einem Zwischenbericht hat die SNB heute dazu mitgeteilt,
dass die Schweizerische Nationalbank für die ersten drei Quartale 2015 einen
Verlust von 33,9 Mrd. CHF gebucht hat.
Der Verlust auf den Fremdwährungspositionen betrug
laut SNB 31,3 Mrd. CHF. Das Ergebnis ist überwiegend von der Entwicklung der
Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängig.
Der Gewinn auf den CHF-Positionen belief sich hingegen
insgesamt auf 931 Mio. CHF, davon 843 Mio. CHF aus den seit dem 22. Januar 2015
erhobenen Negativzinsen auf Giroguthaben.
Was die Anlagestruktur betrifft, ist der Anteil der
Aktien in Anlagekategorien per Ende 3. Quartal 2015 auf 18% gestiegen, von 17%
per Ende 2. Quartal 2015.
71% der Devisenreserven werden in Staatsanleihen
investiert. Andere Anleihen (Staatsanleihen in Fremdwährung, Pfandbriefe,
Anleihen von ausländischen Gebietskörperschaften, Unternehmensanleihen usw.)
machen 11% der Devisenreserven aus.
CHF/EUR, CHF bleibt überbewertet, Graph: Morgan Stanley
Es ist leicht, die SNB wegen Interventionen am
Devisenmarkt zu kritisieren. Die SNB hat aber, vor einer double deflation
stehend, unkonventionelle Massnahmen ergreifen müssen, um eine tiefe Depression
abzuwenden, im europäischen Umfeld, wo es zumindest seit dem Ausbruch der Krise
eine harsche Austeritätspolitik vorherrscht, während der Schuldenabbau (deleveraging) im Privatsektor anhält und
die gesamtwirtschaftiche Nachfrage unzulänglich bleibt.
Das Ärgernis ist nicht, dass die SNB Verluste
bucht, sondern dass sie mit nur (unkonventioneller) Geldpolitik, die ja an
Zugkraft verliert, wenn die (nominalen) Zinsen nahe null (zero lower bound) liegen, gegen die Verfehlungen der neoklassischen
Orthodoxie (Rational Expectations Hypothesis: Menschen handeln rational und Efficient
Market Hypothesis: Finanzmärkte sind effizient) vor der Krise kämpfen muss, ohne mit Hilfe
der Fiskalpolitik.
Es ist daher nicht übertrieben, zu sagen, dass die
Schweiz ohne die SNB pleite wäre, wie Tobias Straumann in FuW es zum Ausdruck bringt.
Tricks and Treats.
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