Wer seine Ersparnisse zur Bank bringt, bekommt heute
nichts mehr dafür. Kunden werden aufgefordert, Guthabengebühr zu entrichten.
Wie das WSJ berichtet, fangen manche Grossbanken in den USA an, Gebühren auf
Einlagen zu verlangen.
State
Street aus Boston hat begonnen,
auf hohe Beträge der institutionellen Anleger auf Giro- oder Tagesgeldkonto
negative Zinsen einzuführen.
JP Morgan Chase, die grösste Bank Amerikas,
gemessen an Vermögenswerten, hat laut dem Bericht bereits in diesem Jahr durch Erhebung von
Gebühren 150 Mrd. USD an Einlagen abgebaut.
Die Entwicklung deutet auf einen tiefen Konflikt
über Bargeld hin, schildert das WSJ: Die Unternehmen verfügen über hohe
Cash-Bestände. Die Banken suchen nach neuen Wegen im Umfeld von Niedrigzinsen
und Regulierung (liquidity coverage ratio)
seit der Finanzkrise von 2008.
Banken müssen Reserven von bis zu 40% gegenüber
bestimmten Unternehmenseinlagen und so viel wie 100% gegen Einlagen von Hedge
Fonds halten.
Einlagen-Wachstum ist grösser als Kredit-Wachstum, Graph: WSJ in: “Big Banks to America’s
Firms: We Don’t Want Your Cash”
Das Bargeld, das nicht in Geldmarkt-Fonds
investiert wird, muss auch in der Bilanz aufgewiesen werden. Und es gehört aus
regulatorischen Gründen zu der Basis der Einlagensicherung. Deshalb stellt es für
die Banken ein “Problem” dar.
Die flüssigen Mittel, die nicht in kurzfristige
Papiere angelegt werden, werden als “non-operating”
genannt.
“Guthabengebühren” sind im Fall von State Street von
besonderer Bedeutung, da es das Hauptgeschäft der Bank ist, Kundenvermögen
einschliesslich Cash vielmehr aufzubewahren als Kredit weiter zu reichen.
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