Janet Yellen hat zwar vor rund vier Wochen das Ende
der expansiven Geldpolitik angekündigt. Aber die Investoren am Anleihemarkt stellen
die Glaubwürdigkeit der Fed-Chefin irgendwie in Frage. Denn sie gehen davon
aus, dass die US-Notenbank die Zinsen unverändert lässt.
Die Erwartungen am Markt deuten darauf hin, dass
die Fed das Inflation Target über 30
Jahre nicht erfüllen kann. Das mag zum Teil auf negative Inflation-Risikoprämie
zurückgeführt werden. Aber die umfrage-basierten Inflationserwartungen legen
nahe, dass auch am kurzen Ende der Ertragskurve ein Rückgang zu verzeichnen
ist.
Auch Lael Brainard, die neue Fed-Goveurneurin will,
dass die Fed noch zuwartet, bevor sie den ersten Zinsschritt unternimmt.
Die Future-Märkte schätzen derzeit die Wahrscheinlichkeit
für eine Zinserhöhung im Dezember auf 30% ein.
Breakeven Term Structure versus Fed’s Inflation
Target, Graph: Morgan Stanley
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die
inflationsgeschützten US-Staatsanleihen (d.h. TIPS) mit 30 Jahren Laufzeit im
Vergleich zu anderen Staatsanleihen in z.B. EUR und GBP relativ günstig
erscheinen.
Rendite der Staatsanleihen mit 30 Jahren Laufzeit
im Vergleich, Graph: Morgan Stanley
Die Anzahl der Länder, die einen "Hauch von
Deflation" erfahren, ist mittlerweile auf den höchsten Stand seit September 2009
geklettert, meldet Bloomberg.
Der Anteil der Länder mit jährlichen
Inflationsraten unter null Prozent wird in der folgenden Abbildung mit der
Farbe orange gekennzeichnet, zwishen null und eins mit gelb, von 1 bis 3%
mit grün, zwischen 3 und 5% mit lila und von mehr als 5% in rot:
Die Anzahl der Länder, die einen "Hauch von
Deflation" erfahren, ist gestiegen, Graph:
Bloomberg
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