Freitag, 16. Oktober 2015

Immer mehr Länder begegnen Deflation

Janet Yellen hat zwar vor rund vier Wochen das Ende der expansiven Geldpolitik angekündigt. Aber die Investoren am Anleihemarkt stellen die Glaubwürdigkeit der Fed-Chefin irgendwie in Frage. Denn sie gehen davon aus, dass die US-Notenbank die Zinsen unverändert lässt.

Die Erwartungen am Markt deuten darauf hin, dass die Fed das Inflation Target über 30 Jahre nicht erfüllen kann. Das mag zum Teil auf negative Inflation-Risikoprämie zurückgeführt werden. Aber die umfrage-basierten Inflationserwartungen legen nahe, dass auch am kurzen Ende der Ertragskurve ein Rückgang zu verzeichnen ist.

Auch Lael Brainard, die neue Fed-Goveurneurin will, dass die Fed noch zuwartet, bevor sie den ersten Zinsschritt unternimmt.

Die Future-Märkte schätzen derzeit die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Dezember auf 30% ein.


Breakeven Term Structure versus Fed’s Inflation Target, Graph: Morgan Stanley

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die inflationsgeschützten US-Staatsanleihen (d.h. TIPS) mit 30 Jahren Laufzeit im Vergleich zu anderen Staatsanleihen in z.B. EUR und GBP relativ günstig erscheinen.


Rendite der Staatsanleihen mit 30 Jahren Laufzeit im Vergleich, Graph: Morgan Stanley


Die Anzahl der Länder, die einen "Hauch von Deflation" erfahren, ist mittlerweile auf den höchsten Stand seit September 2009 geklettert, meldet Bloomberg.

Der Anteil der Länder mit jährlichen Inflationsraten unter null Prozent wird in der folgenden Abbildung mit der Farbe orange gekennzeichnet, zwishen null und eins mit gelb, von 1 bis 3% mit grün, zwischen 3 und 5% mit lila und von mehr als 5% in rot:


Die Anzahl der Länder, die einen "Hauch von Deflation" erfahren, ist gestiegen, Graph: Bloomberg





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