Die schwedische Notenbank, Riksbank hat im Februar 2015 unkonventionelle Massnahmen bekanntgegeben: mengenmässige Lockerung der
Geldpolitik (genannt QE policy) und Negativzinsen, um den Abwärtstrend einer
Deflation zu verhindern.
Stefan Ingves, Notenbank-Gouvernuer hatte auf der
Pressekonferenz die Bereitschaft der Riksbank unterstrichen, die Geldpolitik
noch expansiver zu gestalten. Die Bank sehe keine Untergrenze für Zinsen und
könne so viel Staatsanleihen am Markt kaufen, wie es angemessen ist.
Im Vorfeld der am Mittwoch stattfindenden Sitzung
der Riksbank wird heute in den Märkten eine weitere Zinssenkung um 5 Basispunkte
eingepreist.
Die Mitglieder des geldpolitischen Aussschusses der
schwedischen Zentralbank zeigen sich jedoch heute nicht mehr bereit, zu handeln, wie sie es im
September signaliserten.
Märkte implizieren heute eine weitere Zinssenkung
durch die Riksbank am Mittwoch, Graph:
Morgan Stanley
Zur Erinnerung: Die Riksbank hatte 2010 und 2011
die Zinsen wider besseren Wissens zu früh erhöht und damit wirtschaftliche
Situation verschlechtert und Schweden in eine Deflation rutschen lassen.
Die Zurückhaltung der geldpolitischen
Entscheidungsträger angesichts der sich zurückbildenden Inflation und der hohen
Arbeitslosigkeit wurde von Paul Krugman treffend als "sadomonetarist" genannt.
Was viele Menschen mit Verantwortung zu übersehen
scheinen, ist, dass die Niedrigzinsen darauf hindeuten, dass die Märkte sich um
die Verschuldung keine Sorgen machen.
Das heisst, dass es naheliegt, zu Niedrigzinsen die
Gelder aufzunehmen und anzulegen, z.B. in Infrastruktur, Bildung und
Umweltschutz, zumal die gesamtwirtschaftliche Nachfrage träge ist und viele
Menschen ohne Arbeit schmerzhaft über die Runden kommen müssen.
Das Geld, das im Überfluss vorhanden ist, wird sozusagen
der öffentlichen Hand angeboten, während der Privatsektor davon keinen Gebrauch
machen will. Es ist also die Zeit für Investitionen, nicht für die Straffung des geldpolitischen Kurses.
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