Nach der Pressekonferenz von Mario Draghi am
Donnerstag im Anschluss der geldpolitischen Sitzung der EZB hat sich das Universum
der europäischen Staatsanleihen mit Negativ-Rendite um 190 Mrd. EUR erhöht,
meldet Bloomberg.
Der Grund dafür ist die von Draghi angedeutete Ausweitung
des Anleihekaufprogramms und eine weitere Senkung des Einlagensatzes; von minus
0,20% auf minus 0,30%.
Die Rendite der zweijährigen Anleihen Italiens und
Spaniens sind infolgedessen erstmals ins Minus gerutscht.
Und die deutschen Papiere mit zwei Jahren Laufzeit
sind auf minus 0,35% gefallen, was dem niedrigsten Renditeniveau aller Zeiten
entspricht.
Staatsanleihen im Wert von insgesamt 1’570 Mrd. EUR
haben in Europa eine negative Rendite, Graph:
Bloomberg
Zur Erinnerung: Die EZB kauft Anleihen mit einer
Laufzeit zwischen 2 und 30 Jahren. Die Rendite der Anleihen muss allerdings
über dem Einlagesatz von minus 0,20% liegen.
EOINA-Kurve deutet auf eine Einlagensatz-Kürzung, Graph: Morgan Stanley
Die EONIA-Kurve impliziert nun eine
Einlagensatz-Senkung um 10 Basispunkte über ein Jahr hinaus. Da die
Bundesanleihen bis auf die Laufzeit von 4 Jahren unter minus 0,20% gehandelt
werden, ist es möglich, dass Deutschland den Kauf von Anleihen über diese Laufzeit
hinaus ausweitet.
Der Rückgang der Renditen bedeutet zugleich, dass
das verfügbare Universum von Bundesanleihen (die für das PSPP geeignet sind) um
100 Mrd. EUR schrumpft.
Das Universum der Bundesanleihen, das vom PSPP der EZB erfasst wird, Graph: Morgan
Stanley
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