Freitag, 24. April 2015

Schweizer Franken und weiterhin Negativzinsen

Die SNB hat mitgeteilt, dass sie bei Negativzinsen weniger Ausnahmen machen will. Künftig werden die Girokonten bundesnaher Betriebe bei der SNB ebenfalls den Negativzinsen unterstellt, u.a. auch die Pensionskasse des Bundes.

Die Ankündigung hat unmittelbar dazu geführt, dass der CHF gegenüber dem EUR an Wert verloren hat.

Im Sog der Finanzkrise von 2008 kam deutlich zum Vorschein, dass die Schweiz als eine kleine offene Volkswirtschaft einer (von der Austeritätspolitik Brüssels und Berlins ausgelösten) Deflationsgefahr aus der Eurozone ausgesetzt ist.

Da die SNB ihre Bilanz nicht mehr weiter ausdehnen will, hat sie hauptsächlich den  Zins als Instrument, sich dagegen zu wehren.

Sollte der CHF sich nicht in die gewünschte Richtung bewegen, ist nicht ausgeschlossen, dass die SNB die Zinsen (im negativen Bereich) weiter senkt, erwarten die Analysten von Morgan Stanley in einer gestern präsentierten Forschungsarbeit. Zur Zeit belastet die SNB einen Zinssatz von minus 0,75% auf den Giroguthaben der Banken.


Die Schweiz als offene Volkswirtschaft unter G10, Graph: Morgan Stanley

Die Zinswende in der Schweiz dürfte demnach in die weite Ferne rücken.


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