Die folgende
Abbildung zeigt, wie der Markt den unterschiedlichen Verlauf des
geldpolitischen Kurses auf beiden Seiten des Atlantiks derzeit einpreist, was
den ersten Zinsschritt nach oben betrifft.
Die erste Zinserhöhung
durch die Fed erfolgt demnach im Dezember 2015. Für die EZB dürfte es
bis zur Zinswende noch 45 Monate anhalten.
Positiv ist
aus europäischer Sicht, dass der Realzins zurückgeht. Warum? Weil dadurch die
reale Last der Verschuldung abnimmt, wenn man v.a. an die privaten
Haushalte und die Finanzinstitute denkt,
wo der Prozess des Schuldenabbaus noch nicht abgeschlossen ist.
Wann die
erste Zinserhöhung kommt, Graph:
Morgan Stanley
Für den
Rückgang der Realzinsen ist aber allem Anschein nach nicht die
Inflationserwartungen, sondern der Rückgang der Nominalzinsen verantwortlich.
Das ist wiederum ein Verdienst des Anleihekaufprogramms (genannt PSPP)
der EZB.
Der Anstieg
des 5y5y-Breakeven-Satzes im Euro-Raum seit Jahresbeginn legt nahe, dass das
PSPP-Programm der EZB im Markt auf positive Resonanz gestossen ist, was auch die
Glaubwürdigkeit von Mario Draghi stärkt. Zugleich bedeutet der Rückgang des
Realzinses eine weitere Lockerung der Geldpolitik.
Rückgang des
Realzinses im Euro-Raum, Graph:
Morgan Stanley
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