Diejenigen,
die denken, dass der Markt wunderbar ist und sich selbst reguliert, glauben,
dass es keiner staatlichen Hilfe bedarf, da die Rezessionen ein natürlicher und
gesunder Prozess seien.
Der Markt
reguliert sich durch den Preismechanismus, erklärt Noah Smith in einem lesenswerten Artikel („What causes recessions?“) in BloombergView:
Wenn die Kosten für etwas steigen, erhöht sich der Preis, um sich damit zu
decken. Wenn die Nachfrage sinkt, fällt auch der Preis, bis der Markt wieder
geräumt ist.
Wenn man
also zeigen will, dass der Markt sich nicht selbst reguliert, ist es der
einfachste und leichteste Weg, darauf hinzuweisen, dass die Preise sich in
Reaktion auf Ereignisse nicht anpassen können, erläutert Smith weiter.
Dieses Phänomen
wird „sticky prices“ genannt. Wenn
Preise „sticky“ (nach unten starr)
sind, dann sollte jemand (z.B. US-Notenbank oder das Schatzamt) die Märkte
leicht anstossen, um nach einem grossen Schock das langfristige Gleichgewicht
wiederherzustellen.
Greg Mankiw und Lawrence
Ball haben im Jahr 1994 mit dem Titel („Ein
sticky-price Manifest“) einen Aufsatz
für das NBER geschrieben. Damit wurde der Beginn einer kleinen Revolution in
der Makroökonomie eingeläutet, unterstreicht Smith. Es war eine direkte
Bedrohung für die Linie der Forschung, die in den 1980er Jahren dominant war,
um Rezessionen ohne sticky prices zu
erklären.
Das
wirtschaftliche Establisment hat auf die Emporkömmlinge harsch reagiert: Robert Lucas hat gesagt, dass „dieses
Papier keinen Beitrag leistet“. Heute meckert auch Brad DeLong über den Erfolg von sticky-price-Modellen, die „New Keynesian Modells“ bezeichnet werden, obwohl sie mit John Maynard Keynes nur wenig zu tun haben, dass sie von der Suche nach
tieferen Gründen für Fehlfunktionen der Wirtschaft ablenken könnten.
Doch trotz
dieser verstreuten Anprangerungen und Nörgelei geniessen sticky prices einen hart erkämpften
Platz an der Sonne, hält Smith als Fazit fest: Wenn man mit Theorie und Beweise
daran festhält, verdient man selbst in einer der härtesten Orthodoxie des
wirtschaftlichen Feldes wie der Makroökonomie etwas Respekt.
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