Samstag, 4. April 2015

Deutschlands Handelsüberschuss und der schwache Euro

Auf die Frage, wie es überhaupt möglich ist, dass Deutschland so einen grossen Handelsüberschuss erzielt, antwortet Ben Bernanke in seinem Blog mit dem Hinweis darauf, dass der Euro (angesicht der niedrigen deutschen Löhne und der Produktionskosten) zu schwach ist, um mit einem ausgewogenen deutschen Handel im Einklang zu stehen.

Einer Einschätzung von IWF vom Juli 2014 zufolge ist der deutsche Wechselkurs, bereinigt um die Inflation um 5-15% unterbewertet, zitiert der ehemalige Fed-Präsident. Obendrauf hat sich der Euro seither gegenüber dem US-Dollar um weitere 20% abgewertet.

Bemerkenswert ist, dass auch Morgan Stanley neulich in einer lesenswerten Analyse nahelegt, wie der vergleichsweise schwache Euro ein (unterschätzter) Nutzen für Deutschland in der Eurozone bedeutet.

Der EUR Wechselkurs ist demnach aus der Sicht der deutschen Wirtschaft (betreffend Produktionskosten und Löhne) per Kasse (spot) um 34% unterbewertet.


EUR-Fair Value per Land in der Eurozone, Graph: Morgan Stanley

Der Fair Value für EUR/USD ist nach der Analyse für Deutschland 1,59 (d.h. um 17% unterbewertet) und für Griechenland 1,09 (d.h. um 21% überbewertet). 

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