Die neuesten
COFER Daten von IMF zeigen, dass die
EM-Zentralbanken im vierten Quartal 2014 den EUR-Anteil an den gesamten
Devisen-Reserven auf 21.5% reduziert haben.
Das
entspricht einem Rückgang von fast ein Drittel der Reserven im Jahr 2010, wie
die Analysten von Morgan Stanley in
einer gestern vorgelegten Analyse berichten. In den vergangenen Jahren ist der
EUR-Anteil um rund 100 Mrd. EUR geschrumpft, was zum Teil auf Bewertungsänderungen
und den Verkauf durch die Reserve-Manager zurückgeht.
Die dramatische
Verlagerung erklärt sich dadurch, dass die RM in den EM den Schwerpunkt i.d.R. auf
Sicherheit und Liquidität legen, und weniger auf zusätzliche Erträge.
Eine
Vielzahl von Staatsanleihen in Europa mit AAA-Rating bietet seit geraumer Zeit
Negativ-Rendite mit bis zu 5 Jahren Laufzeit. Der negative Einlagensatz in
Verbindung mit der mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik (QE policy) durch die EZB verletzt
anlagepolitische Grundsätze der RM.
Das Ziel ist nämlich, dass die Zusammensetzung
der Währungsreserven so struktuiert wird, dass langfristig ein realer Wert erwartet
werden kann. Kein Wunder, dass die RM den öffentliche EU-Sektor allmählich
verlassen.
Euro-Anteil
an den Devisen-Reserven der EM-Countries (Entwicklungsländer), Graph: Morgan Stanley
Bemerkenswert
ist, dass auch die SNB seit der Aufhebung des Mindestkurses am 15. Januar 2015 nicht mehr EUR am offenen Markt kauft.
Zur
Erinnerung: Die SNB hat in Jahr 2014 Devisenkäufe in Höhe von 25,8 Mrd. CHF getätigt, um den
Mindestkurs durchzusetzen, wie dem neulich vorgelegten Jahresbericht 2014 der
SNB zu entnehmen ist.
Negativ-Renditen
von 1 bis 5 Jahre Laufzeit der Staatsanleihen mit dem Rating „AAA“, Graph: Morgan Stanley
Wie lange
die RM am niedrigsten EUR-Anteil an den Devisenreserven noch festhalten werden,
ist schwer zu sagen. Jedenfalls deuten derzeit keine Anzeichen darauf hin, als ob die
Reserve Manager darauf erpicht wären, auf korrigiertem Niveau EUR zu erwerben.
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