Eine
aktuelle Studie,
vorgelegt durch die Fed Atlanta, unterstreicht, dass das wirtschaftliche
Wachstum in den USA in den vergangenen Jahren vielmehr vom Wachstum in den
geleisteten Arbeitsstunden (in erster Linie durch das Beschäftigungswachstum)
getragen wurde als vom Wachstum der Produktion gemessen in Arbeitsstunden (d.h.
der durchschnittlichen Arbeitsproduktivität).
Zum Beispiel
belief sich die Produktion im Business Sektor in den vergangenen drei Jahren
auf 3% pro Jahr. Die Arbeitsproduktivität hat daran einen Anteil von nur 0,75%.
Der Rest geht in erster Linie auf das Beschäftigungswachstum zurück.
Die jüngsten
Daten der Arbeitsproduktivität stehen im starken Gegensatz zu den historischen
Erfahrungen. Die Arbeitsproduktivität des Geschäftssektors ist in den
vergangenen Jahren im Durchschnitt um 1,4% gestiegen. Dies liegt weit unter den
Arbeitsproduktivitätssteigerungen von 3% pro Jahr während der Boom-Zeit der
Informationstechnologie von Mitte der 1990er Jahre bis Mitte der 2000er Jahre.
Die
Abbildung lässt den Schluss zu, dass ein Hauptgrund für das schleppende
durchschnittliche Wachstum der Arbeitsproduktivität die Investitionen sind, die
mit dem Wachtum der Arbeitsstunden nicht Schritt halten können. Das heisst im
Klartext, dass die Kapitalausstattung rückläufig ist. Ein abnehmender
Kapitaleinsatz pro Arbeitnehmer ist aber i.d.R. ungewöhnlich, so der Autor der
Studie.
Zusammensetzung
der Arbeitsproduktivität, Graph: John
Robertson Fed Atlanta
Die
anhaltende Schwäche in der Arbeitsproduktivität ist v.a. in Bezug auf das
Wirtschaftswachstum und die Lohn- und Preisinflation kritisch. Ein stärkerer
Produktivitätszuwachs impliziert nämlich ein erhöhtes Stundenlohnwachstum, da
die Lohnstückkosten einen wichtigen Faktor in Sachen Preisfestsetzung in der
Wirtschaft darstellen.
Zusammensetzung
der Lohnstückkosten, Graph: John Robertson Fed Atlanta
Die Lohnstückkosten
waren im Zeitraum von 1975 bis 1984 hoch, weil das
Arbeitsproduktivitätswachstum mit dem Lohnwachstum nicht Schritt halten
konnte. Im Gegensatz dazu sind die
Lohnstückkosten seit den 1980er Jahren im Durchschnitt relativ niedrig und
stabil gewesen, was durch Arbeitsproduktivitätssteigerungen weitgehend
ausgeglichen wurde, hebt John Robertson hervor.
Ein Anstieg
des Lohnwachstums ohne eine Wiederbelebung der Arbeitsproduktivität stellt aber
ein Aufwärtsrisiko für die Inflationsaussichten dar, hebt der Autor zum Schluss
hervor.
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