Eine
kompetitive Abwertung birgt die Gefahr,
dass am Ende alle beteiligten Volkswirtschaften schlechter gestellt sind. Die
sog. Beggar-thy-Neighbor-Politik
lohnt sich nicht, wie Barry Eichengreen in seinem aktuellen
Buch Hall of Mirrors wieder betont.
Der Begriff „Währungskrieg“
ist heute erneut in aller Munde, um in Kombination mit dem Ausdruck Abwertungsablauf (competitive
devalutation) an den vermeintlichen Teufelskreis in den 1930er Jahren zu
erinnern.
Was sich
heute abspielt, hat aber damit nichts zu tun. In den 1930er Jahren gaben Länder
den Goldstandard auf, um eine expansive Geldpolitik verfolgen zu können, weil
es mit den goldenen Fesseln nicht möglich war, auf die Depression mit Geldpolitik
zu reagieren.
Heute ist
die Währungsabwertung ein Nebenprodukt der unkonventionellen Geldpolitik
in einer Extrem-Situation. Wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist,
profitieren Investoren aus Übersee am meisten vom Anstieg im Wert des
US-Dollars.
Erträge der Übersee-Investoren aus US-Staatsanleihen in den vergangenen 12 Monate, Graph: WSJ
Die EUR-Investoren,
die US-Staatsanleihen gekauft haben, kommen in den letzten 12 Monaten auf einen
Ertrag von 36,7%. Die CHF-Investoren erzielten mit US-Treasury Bonds 16,9% Rendite
in den vergangenen 12 Monaten.
Und man
denke daran, dass die Rendite der US-Staatsanleihen heute deutlich unter 2% notiert: 1,87%.
Andererseits befindet sich die Rendite der deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren
Laufzeit in Richtung negativ.
Die Rendite
der deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit (0,05% per Freitag), Graph: WSJ
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