In Vorbereitung auf die IWF-Frühjahrstagung („Rethinking Macro Policy III“) legt Olivier Blanchard in einem lesenswerten
Artikel in voxeu den Fokus auf drei Themen: makroprudenzielle Instrumente, Geldpolitik und
Finanzpolitik.
Fiskalpolitische Impulse können helfen, unterstreicht
IWF-Chefökonom zuvorderst. Was er bedauert, ist, dass es überraschend wenig
Forschungsarbeit zur Verbesserung der automatischen Stabilisatoren gibt.
Die Frage, welche Schuldenquote auf lange Sicht
angestrebt werden soll, ist nicht wesentlich, wenn es eine grosse Einigkeit
darüber herrscht, dass sie Verschuldung zu gross sei, und die Anpassung nur
langsam vor sich ginge, obwohl Brad DeLong provativ argumentiere, dass die derzeitigen Schuldenquoten heute
vielleicht zu niedrig seien, so Blanchard weiter.
Wie soll aber das richtige Ziel für jedes Land
abgeschätzt werden? Es ist deutlich geworden, dass es keine magische Schuldenquote
(debt-to-GDP)
gibt, hält der Wirtschaftsprofessor fest.
In Abhängigkeit von der Verteilung der zukünftigen
Wachstumsraten und Zinssätzen, in dem Ausmass von impliziten und expliziten
Eventualverbindlichkeiten (contingent
liabilities), mag die hohe Verschuldung des einen Landes auch nachhaltig
sein, während es für die niedrige Verschuldung des anderen Landes nicht
zutrifft, so Blanchard.
Das ist eine klare Aussage gegen die von R&R
(Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart) vorgestellte Analyse,
die ja im Grunde genommen von Anfang an umstritten war, dass das Wirtschaftswachstum
dramatisch abnehme, wenn die Schuldenquote die Grenze von 90% überschreite.
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