Das unterdurchschnittliche Lohnwachstum in den USA
deutet darauf hin, dass die Wirtschaft nicht voll ausgelastet ist.
Das
Arbeitsangebot ist nicht knapp. Der Mehrzahl der Stellensuchenden mangelt es
auch nicht an Qualifikation (die sog. „skills gap“). Die Lohnentwicklung hat aber mit dem jüngsten
Anstieg der Beschäftigung nicht Schritt gehalten.
Tatsache ist, dass das Stundenlohnwachstum von 2% im
vergangenen Jahr weit unter dem Wert von 3,5% bis 4% geblieben ist. Das Zielwachstum ergibt sich aus dem von der
Fed angestrebten Inflationsziel von 2% und dem durchschnittlichen
Produktivitätswachstum von 1,5 bis 2%.
Manche Diskussionen vermitteln den Eindruck, wie das EPI (Economic Policy Institute) hervorhebt, dass das niedrige Lohnwachstum seit dem Beginn
der Erholung der Wirtschaft zu einem grossen Teil von der Mischung aus
Arbeitsplätzen, die geschaffen werden, angetrieben würde, als ob wir niedrige
Löhne hätten, nur weil die Wirtschaft mehr Niedriglohnjobs schaffe.
Das Nominallohnwachstum blieb weit unter dem Zielwert
während der Erholung der Wirtschaft, Graph:
Elise Gould und Alyssa Davis in Economic Policy Institute
Das stimmt nicht, unterstreichen Elise Gould und
Alyssa Davis, die Autoren der Analyse: Im letzten Jahr sind Arbeitsplätze in allen
Lohnsektoren (hoch, tief und mittel)
geschaffen worden. Und alles deutet darauf hin, dass die Wirtschaft
Arbeitsplätze im Verhältnis zum Anteil dieser Jobs, die in der Wirtschaft
bereits existieren, erzeugt hat.
In Wahrheit wurden im vergangenen Jahr sowohl Hochlohn-
als auch Niedriglohnjobs geschaffen, und zwar proportional zum deren Anteil in
der gesamten Wirtschaft.
Die unterdurchschnittliche Lohnentwicklung hat also
nicht mit der Zusammensetzung der Jobs in der Wirtschaft zu tun, sondern damit,
dass die Nachfrage nach Arbeitnehmern in nahezu in allen Branchen schwach ist.
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