Die
Inflationistas sehen im Einsatz der QE-Politik durch die Notenbank „eine
schleichende Enteignung der Sparer und der künftigen Rentner“. Auch der Begriff
„finanzielle Repression“ gehört zum ständigen Repertoire der Inflationistas: „Umverteilung
durch Zwang“, lautet die Behauptung.
Die schwache
Nachfrage in einer schwer angeschlagenenen Wirtschaft wollen sie mit „rigorosen
Strukturreformen und soliden Haushaltspolitiken“ auf der Angebotsseite bekämpfen.
Die Fed, die
EZB und die SNB spiele mit dem Feuer. Die Gefahr bestehe, dass neue Blasen auf
den Finanzmärkten entstehen: Sparer leiden unter Geldschwemme und negativen
Renditen an den Anleihemärkten.
Negativzinsen,
pfui Teufel! Die SNB verlangt von den Banken auf Einlagen bei der SNB 0,75% Zinsen.
Schlechte Zeiten für Sparer? Nein. Wie Ben Bernanke kürzlich in seinem neu lancierten Blog erklärt, sind für die Sparer nicht die nominalen Zinsen relevant, sondern
die realen.
Die von der
Finanz und Wirtschaft gelieferte bemerkenswerte Abbildung zeigt, dass die
Sparer in der Schweiz heute statt 0,1% im langfristigen Durchschnitt real 1% Zins
erhalten.
Die Rede von
dem Leiden der deutschen und/oder schweizerischen Sparer ist also irreführend; zumeist reine Polemik.
Sparzinsen
in der Schweiz seit 1950, Graph: FuW, April 2015
Wer sind aber
die Inflationistas?
Die
Nicht-Ruhmeshalle, d.h the Hall of Shame von Inflationistas umfasst neo-klassische Ökonomen, Anhänger der
Österreichischen Schule (Austrians),
konservative Politiker, einige Wall Street Makro-Typen, gesichtslose
europäische Institutionen, Niall Ferguson usw.
Es ist nicht
die unkonventionelle Geldpolitik der Notenbanken (im Sog der Great Recession),
die die Einkommenssituation der Konsumenten verschlechtert, sondern die von der
EU geförderte „internal devaluation“ in der Eurozone und die moderaten Lohnpolitik Deutschlands, die die Nachfrage in Europa dämpfen.
Dass heute
die geplanten Ersparnisse im historischen Vergleich extrem höher sind als die
geplanten Investitionen legt nahe, dass die Wirtschaft in einer
Liquiditätsfalle steckt und die Investitionen darunter leiden (via paradox of thrift). Das Problem muss also mit einer Politik angepackt werden, um die
gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu stimulieren.
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