Mittwoch, 29. April 2015

Arbeitsmarkt funktioniert nicht

Immer weniger Menschen haben in Deutschland Anteil am Wohlstand. Laut einer aktuellen Studie leben mittlerweile 15,5% unter der Armutsgrenze, berichtet DW. Die Langzeitarbeitslosigkeit verfestigt sich oberhalb der Millionengrenze.

In Deutschland erfährt die gesamte untere Hälfte der privaten Haushalte schrumpfende Erwerbseinkommen, legt auch NYTimes in einer lesenswerten Analyse heute dar. Die Menschen überleben dank Sozialleistungen des Staates, lautet die Aussage des Autors.

Zwischen 1979 und 2007 kam fast ein Drittel der Einkommenszuwächse der amerikanischen Haushalte in der unteren Hälfte der Einkommensleiter von den staatlichen Transferleistungen.


Arbeitsmarkt gerät in den meisten industrialisierten Ländern ins Stocken, Graph: Eduardo Porter in NYTimes

Da das Einkommen, das der Arbeitsmarkt in vielen Industrie-Ländern für die Arbeitnehmerfamilien liefert, weiter schrumpft, werden die Transferleistungen der öffentlichen Hand zu einer grössen Quelle für das Einkommen der Familien am unteren Ende der Einkommensklasse, wie in der Abbildung augenfällig dargestellt ist.

Fazit

Ohne staatliche Eingriffe in den Arbeitsmarkt scheint eine weitere Verschlimmerung der tiefen Spaltung der Gesellschaft nicht aufhaltbar.

Was im Bericht nicht ausdrücklich erwähnt ist die Tatsache, dass die vom neoliberalen Denken geprägte Arbeitsmarkttheorie mit abgedroschenen Schlagwörtern wie „Arbeitsmarktflexibilität“ und „verbesserste Wettbewerbsfähigkeit“ hierzulande im Wesentlichen die Verantwortung an der Misere trägt.

Daher gilt es, die neoklassische Arbeitsmarktdoktrin so rasch wie möglich loszuwerden, um dem menschlichen Leid in Millionenhöhe endlich Einhalt zu gebieten.



5% aller Erwerbstätigen hatten in Deutschland 2014 neben ihrer Haupttätigkeit mindestens eine weitere Tätigkeit, Graph: destatis

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