Was stimmt
mit Frankreich nicht? Die kurze Antwort lautet nichts (*). Warum betreibt aber Wolfgang Schäuble beharrlich French-Bashing?
Nach Angaben der FAZ soll Bundesfinanzminister neulich in
Washington gesagt haben, dass man das französische Parlament leider nicht nicht
zwingen könnte, Arbeitsmarktreformen à la Spanien durchzuführen.
Das geht natürlich
auf keine Kuhhaut. Das anti-French Sentiment von Schäuble hat vielleicht aber gar
nicht in erster Linie mit Frankreich zu tun, sondern mit seiner Weltvorstellung
und seinem Menschenbild.
Schäuble präsentiert in seinem Meinungsartikel in NYTimes eine pauschale Verneinung all dessen, was wir über die Volkswirtschaft
wissen, eine Verneinung all der Kenntnisse, die durch die Erfahrung in Europa
in den letzten fünf Jahren bestätigt
worden ist, wie Paul Krugman zum Ausdruck bringt.
Frankreich
hat sich schleisslich als einziges Land in der Eurozone an die Regeln der
Währungsunion gehalten, wie Heiner Flassbeck beschreibt.
Inflationsgeschützte Staatsanleihen Frankreichs – Negative Forward Realrenditen, Graph: Morgan Stanley
Das heisst,
dass die Märkte in den nächsten 15 Jahren negative Realrenditen in Frankreich erwarten.
Eigentlich
braucht es nicht viele Worte. Flassbeck lässt in seinem Blog anhand von acht
sehenswerten Abbildungen ein paar Fakten sprechen.
Reales BIP
Frankreich vs. Deutschland, Graph: Prof.
Heiner Flassbeck in flassbeck-economics
Frankreichs
Wirtschaftswachstum war bis zur Krise von 2008 klar höher als das Deutschlands.
Und auf der Basis von 1999 ist das französische Niveau noch immer höher.
Und eine
ausgeglichene Gesamtnachfrage für die Investitionstätigkeit ist viel besser als
eine reine Exportorientierung, hebt Flassbeck hervor.
Reale
Bruttoanlageinvestitionen, Graph: Prof.
Heiner Flassbeck in flassbeck-economics
(*)
Frankreich hatte nur das eine grosse Problem, nämlich einen Nachbarn zu haben,
der sich von Anfang an nicht an die für eine Währungsunion entscheidenden
Regeln gehalten hat.
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