Dienstag, 28. April 2015

Renditekurve und Unterbeschäftigung in der EU

Während die Kombination von billigem Öl, einem schwachen Euro und der anhaltend lockeren Geldpolitik die Hoffnung für eine stärkere Erholung der Wirtschaft nährt, bleibt das Wachstum in Europa immer noch zu träge.

Da die Unternehmen sich angesichts der mangelhaften Nachfrage mit Investitionen zurückhalten, verbessert sich die Situation mit Beschäftigung kaum.

Mehr als ein Fünftel der europäischen Teilzeitbeschäftigten sind unterbeschäftigt, während die Zahl derjenigen, die die Suche nach Arbeit aufgaben, weiter steigt, was die schlimme Lage auf dem Arbeitsmarkt in den meisten von der Krise schwer betroffenen Volkswirtschaften Europas unterstreicht, wie die FT in einem lesenswerten Bericht darlegt.

Insgeamt 9,8 Millionen Teilzeitbeschäftigte in der EU haben nach Angaben von Eurostat weniger Stunden gearbeitet als sie es so gehabt hätten wie im vergangenen Jahr.

Aufgrund der Tatsache, dass ein erheblicher Teil der Teilzeitbeschäftigten weiterhin unterbeschäftigt bleiben, hat die EZB keinen Anlass, das Anleihekaufprogramm (genannt PSPP) vorzeitig zu beenden, wie es die Anhänger der neoklassischen Arbeitsmarkt-Theorie gern gesehen hätten.


Renditekurve im Vergleich, USA, Deutschlan und die Schweiz, Graph: ZKB

Bemerkenswert ist, dass die Rendite der Staatsanleihen in der Schweiz zu bis 10 Jahren Laufzeit unter der Null-Marke verläuft.

In den vergangenen Wochen kam es zwar an den Bondmärkten zu Gewinnmitnahmen und damit zu einem geringen Renditeantieg. Die Renditen in Deutschland und in der Schweiz dürften aber weiterhin unter Druck bleiben, wie die ZKB heute in einer kurzen Analyse hervorhebt. 

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