Freitag, 21. Juni 2013

Aktienportfolio der SNB

Keine Frage, dass die Risikobereitschaft der Investoren bislang durch die weltweit expansive Geldpolitik der wichtigsten Zentralbanken beflügelt wurde. Vor diesem Hintergrund ist die Aufregung um einen Ausstieg der US-Notenbank aus der mengenmässigen Lockerung (quantitative easing) der Geldpolitik nicht ganz unlogisch. Die Aussicht auf fallende Renditen am Anleihemarkt hat Anleger dazu bewogen, mehr in Aktien zu investieren.

Anregend ist, dass auch einige Zentralbanken (Japan, Israel, Korea, Tschechien usw.) den Aktienanteil im Sog der Finanzkrise im eigenen Portfolio erhöht haben. Dazu gehört auch die Schweizerische Nationalbank (SNB). Die SNB hat, wie Fritz Zurbrügg, SNB-Mitglied gestern auf einer Pressemitteilung bekannt gab, den Anteil an Aktien im ersten Quartal 2013 von 12% auf 15% erhöht hat, um das Anlagerisiko weiter zu diversifizieren.

Die Währungsreserven der SNB bestehen hauptsächlich aus Devisenanlagen und Gold. Per Ende Mai besass die SNB Devisenanlagen im Wert von 440 Mrd. CHF. Ein grosser Anteil dieser Devisenbeständen ist in Staatsanleihen oder als Guthaben bei anderen Zentralbanken angelegt: 78% am Ende des ersten Quartals 2013.



SNB Devisenbestände, Graph: Fritz Zurbrügg, Mitglied des Direktoriums der SNB

Die SNB hält nach eigenen Angaben derzeit Aktien im Wert von rund 65 Mrd. CHF. Das heisst drei Mal mehr als noch Ende 2011.

Inzwischen wurde auch das Aktienuniversum erweitert, und zwar um Titel kleinkapitalisierter Unternehmen. Damit deckt das Aktienportfolio der SNB nun alle entwickelten Volkswirtschaften ab.



Aktivität und Liquidität am Geldmarkt, Graph: Fritz Zurbrügg, Mitglied des Direktoriums der SNB


Der Anteil des Goldes an den Währungsreserven lag am Ende des ersten Quartals 2013 bei 10%. Im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen wirft Gold aber keine Erträge in Form von Zinsen oder Dividenden ab. Gold gehört zu den volatilsten und damit riskantesten Anlagen.

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