Donnerstag, 27. Juni 2013

Schweizer Franken bleibt hoch bewertet

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält unverändert am Mindestkurs von 1,20 CHF pro EUR fest. Im heute veröffentlichten Quartalsheft 2/2013 Juni unterstreicht die SNB, dass der Franken nach wie vor hoch bewertet ist. Eine Aufwertung des CHF würde die Preisstabilität gefährden und hätte schwerwiegende Folgen für die Schweizer Wirtschaft.

Die Risiken für die Schweizer Wirtschaft bleiben hoch. Die SNB deutet in diesem Zusammenhang auf das internationale, aber v.a. auf die Eurzone hin.

Die Auslastung der technischen Kapazitäten in der verarbeitenden Industrie sind im ersten Quartal 2013 erstmals seit fast zwei Jahren wieder angestiegen. Sie lag zwar mit 81,3% über dem Wert des vierten Quartals 2012 (80,2%), aber weiterhin klar unter ihrem langjährigen Durchschnitt.


Aussenwert des Frankens (CHF), Graph: SNB, Quartalsheft 2/2013 Juni



Kapazitätsauslastung Industrie, Graph: SNB, Quartalsheft 2/2013 Juni

Die Produktionslücke (output gap) hat sich verkleinert, aber bleibt weiterhin negativ. Das anhand des Produktionsfunktionsansatzes geschätzte Produktionspotenzial ergibt eine Produktionslücke von 1,3%.


Produktionslücke (output gap), Graph: SNB, Quartalsheft 2/2013 Juni

Die geöffnete Produktionslücke ist einer der Gründe, warum die Inflation nicht steigt, obwohl die Notenbankgeldmenge (monetary base) gestiegen ist. Denn monetary base ≠ money supply. Notenbankgeldmenge (Geldbasis) besteht aus Noten im Umlauf + Giroguthaben der Banken bei der Zentralbank.


Notenbankgeldmenge (monetary base), Graph: SNB, Quartalsheft 2/2013 Juni

Die bei der SNB gehaltenen Sichtguthaben der Banken sind seit März fast unverändert geblieben. Zum Mitte Juni 2013 beliefen sie sich auf 370,7 Mrd. CHF. Die Überschussreserven der Banken bleiben mit rund 274,9 Mrd. CHF nach wie vor ausserordentlich hoch.

Fazit: Die Inflation ist in der Schweiz zu niedrig. Die SNB versucht, mit dem Mindestkurs das Deflationsrisiko abzubremsen.



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