Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält unverändert am Mindestkurs von 1,20 CHF pro EUR fest. Im heute veröffentlichten Quartalsheft 2/2013 Juni unterstreicht die SNB, dass der Franken nach wie vor hoch bewertet ist. Eine Aufwertung des CHF würde die Preisstabilität gefährden und hätte schwerwiegende Folgen für die Schweizer Wirtschaft.
Die Risiken für die Schweizer
Wirtschaft bleiben hoch. Die SNB deutet in diesem Zusammenhang auf das
internationale, aber v.a. auf die Eurzone hin.
Die Auslastung der technischen
Kapazitäten in der verarbeitenden Industrie sind im ersten Quartal 2013
erstmals seit fast zwei Jahren wieder angestiegen. Sie lag zwar mit 81,3% über dem Wert des vierten
Quartals 2012 (80,2%), aber weiterhin klar unter ihrem langjährigen
Durchschnitt.
Aussenwert des Frankens (CHF), Graph: SNB, Quartalsheft 2/2013 Juni
Kapazitätsauslastung Industrie, Graph: SNB, Quartalsheft 2/2013 Juni
Die Produktionslücke (output gap)
hat sich verkleinert, aber bleibt weiterhin negativ. Das anhand des
Produktionsfunktionsansatzes geschätzte Produktionspotenzial
ergibt eine Produktionslücke von 1,3%.
Produktionslücke (output gap), Graph: SNB, Quartalsheft 2/2013 Juni
Die geöffnete Produktionslücke
ist einer der Gründe, warum die Inflation nicht steigt, obwohl die
Notenbankgeldmenge (monetary base) gestiegen ist. Denn monetary
base ≠ money supply. Notenbankgeldmenge (Geldbasis) besteht
aus Noten im Umlauf + Giroguthaben der Banken bei der Zentralbank.
Notenbankgeldmenge (monetary base), Graph: SNB, Quartalsheft 2/2013 Juni
Die bei der SNB gehaltenen Sichtguthaben der Banken sind seit März
fast unverändert geblieben. Zum Mitte Juni 2013 beliefen sie sich auf 370,7
Mrd. CHF. Die Überschussreserven der
Banken bleiben mit rund 274,9 Mrd. CHF nach wie vor ausserordentlich hoch.
Fazit: Die Inflation ist
in der Schweiz zu niedrig. Die SNB versucht, mit dem
Mindestkurs das Deflationsrisiko abzubremsen.
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