Es
ist zwar eine Wiederholung, aber dennoch wichtig, hervorzuheben, dass in der Schweiz
am Dienstag erneut ein Geldmarktpapier zu einer negativen Rendite verkauft
worden ist.
Wie
kommt es zu negativen Zinsen und warum sind Investoren bereit, Papiere mit einer
Negativ-Rendite zu kaufen?
Die
eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) akzeptiert seit dem 18. August 2011 auch
Angebote mit einem Preis über 100%, wodurch sich nun auch negative
Auktionsrenditen ergeben.
Am
23. August 2011 betrug die Rendite für Geldmarktpapiere mit 6 Monaten Laufzeit -1%. Am 30. August 2011 resultierte aus
der Versteigerung für Geldmarktpapiere mit 3 Monaten Laufzeit eine Rendite von
-0,75%.
Über
das ganze Jahr 2011 bewegten sich
die Renditen der Geldmarktpapiere nach Angaben der SNB zwischen 0,158% und
-1,0%.
Schweiz
Zinsstrukturkurve, Graph: SIX Swiss
Exchange
Auf
der Auktion der Geldmarktpapiere mit 3 Monaten Laufzeit (28. Juni 2012) gingen am
27. März 2012 Gebote in Höhe von 5,5 Mrd. Franken ein.
Die
Finanzverwaltungsbehörde hat 1,1 Mrd. Franken zu einer Rendite von Minus 0,099% mit einem Einheitspreis
von 100,025% zu geteilt.
Wenn
Investoren sich gegen fallende Renditen absichern wollen, ohne Zahlungsausfall
(default) befürchten zu müssen, haben
sie keine andere Wahl, eine leicht negative Realrendite in Kauf
zu nehmen. Das heisst, dass die Investoren davon ausgehen, dass alle anderen
riskanten Vermögenswerte im Durchschnitt nicht die Möglichkeit haben, eine
bessere Rendite zu liefern. Alle anderen vergleichbaren Vermögenswerte mögen
schon einen höheren Ertrag versprechen, aber nur mit dem Risiko des
Nominalwertverlustes.
Diese
Erklärung gilt natürlich auch für Staatsanleihen
mit längerer Laufzeit, und für die sog. TIPS
(inflationsgeschützte Staatsanleihen). Die Rendite der US-TIPS mit 5 Jahren Laufzeit
beläuft sich zur Zeit auf -1,252%, die mit 10 Jahren Laufzeit auf -0,130%.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen