Mark Thoma argumentiert in seinem Blog seit langer Zeit (hier und hier), dass viele der strukturellen Faktoren,
die die Menschen sehen, wahrscheinlich nur von vorübergehender Natur sind und
daher die Geldpolitik nicht einschränken dürfen. Das heisst, dass die
Veränderung der natürlichen Sätze weitgehend temporär sind.
In
diesem Zusammenhang deutet der an der University
of Oregon lehrende Wirtschaftsprofessor auf eine aktuelle Forschungsarbeit („Skills Mismatch, Construction Workers, and
the Labor Market“) von Richard Crump
und Aysegül Sahin hin.
Die
Autoren heben hervor, dass Rezessionen und Wiederbelebung der Konjunktur i.d.R.
Zeiten von erheblichen Umverteilungen in der Wirtschaft und im Arbeitsmarkt
bedeuten und der gegenwärtige konjunkturelle Zyklus hierbei auch keine Ausnahme
darstellt. Die Geschwindigkeit und die Gleichmässigkeit der Umverteilung hängen teilweise
von der Struktur des Arbeitsmarktes ab, insbesondere vom Grad der Nicht-Übereinstimmung
(mismatch) zwischen den Eigenschaften
der verfügbaren Arbeitskräfte und neu verfügbaren Arbeitsplätzen.
Solche
Diskrepanzen (mismatch) könnten wegen der Unterschiede in
Fertigkeiten zwischen den Arbeitnehmern und Arbeitsplätzen (skills mismatch) vorkommen oder wegen
der Unterschieden in Bezug auf die Lokalität der verfügbaren Arbeitsplätze und
der verfügbaren Arbeitnehmer (geographic
mismatch).
Mismatch
Index, Graph: Richard Crump und
Aysegül Sahin, Federal Reserve Bank of New York
In
ihrer Forschungsarbeit richten die Autoren das Augenmerk nach dem
Missverhältnis der Fertigkeiten, um herauszufinden, in welchem Umfang das
langsame Tempo der Erholung des Arbeitsmarktes von der Grossen Rezession auf
solche Probleme zurückgeführt werden kann.
Wenn
das Missverhältnis in Bezug auf die Fertigkeiten viel schwerer ist als sonst,
dann würden Crump und Sahin erwarten, dass die Arbeitslosigkeit auf einem hohen
Niveau für eine lange Zeit verharren würde und die Arbeitnehmer, die davon
betroffen sind, schlimmste Erfahrungen erleiden würden.
Die Ökonomen im Dienst der
Fed New York fokussieren insbesondere
auf die Arbeitnehmer im Bausektor, die als anfällig für ein hohes Mass an
Diskrepanz in Sachen Fähigkeiten gelten, wegen der Boom-Bust-Eigenschaften des
Immobilienmarktes. Im Gegensatz zu dieser Ansicht finden die Autoren heraus,
dass (1) allgemeine Messwerte in Bezug auf die angesprochene Diskrepanz nun auf
eine Annäherung Vor-Rezessions-Niveau hindeuten, nachdem sie in der Rezession
zugenommen hatten, wie sie weiterhin ein ausgeprägtes zyklisches Muster
reflektieren und (2) die Bauarbeiter nicht relativ schlechteren Bedingungen am
Arbeitsmarkt gegenüberstehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen