Im Sog der anhaltenden Krise tauchen in den Kommentaren und in der breiten Diskussion immer wieder Behauptungen auf, wonach die Staatsausgaben weder Nachfrage noch Arbeitsplätze schaffen können.
Die Behauptung beruht im Grunde genommen darauf, dass es immer ein 100% Crowding-out gibt.
Paul Krugman wundert sich in seinem Blog, wie dieser Glaube bestehenbleiben kann, angesichts der unbestreitbaren Wahrheit und der Welt, in der wir seit ein paar Jahren leben.
Wenn es ein 100%iges Crowding out gibt, dann muss es auch ein 100%iges Crowding in geben. Das heisst, dass die Kürzung der Staatsausgaben als Ausgleich zu einem Anstieg der privaten Ausgaben führen, bemerkt der Träger des Wirtschaftsnobelpreises (2008).
Wie sieht es aber in Griechenland und Irland in letzter Zeit aus?
Die offensichtlich völlig negativen Auswirkungen der rigorosen Sparpolitik (fiscal austerity) auf das Wachstum und die Beschäftigung liefern einen klareren Beweis dafür, dass all diese Behauptungen über die Irrelevanz der Staatsausgaben zur Schaffung von Arbeitsplätzen falsch sind.
Es mag sein, dass es Menschen gibt, die daran glauben wollen, aber kann es sein, dass sie zumindest etwas Zweifel an ihrem Gefühl hegen, wenn sie sich in der Weltwirtschaft etwas umschauen?
PS:
Unter Crowding out ist im Allgemeinen eine Verdrängung der privaten Aktivitäten durch staatliche Politik zu verstehen, wenn z.B. private Investitionen durch ansteigende Zinsen als Folge einer zunehmenden Staatsverschuldung verdrängt werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen