Freitag, 20. November 2009

Negative Renditen am kurzen Ende

Die Renditen der T-Bills mit einer Laufzeit von 3 Monaten (Januar 2010) drehten gestern erstmals seit dem Einfrieren der Kreditmärkte im vergangenen Jahr wieder ins Negative. Die Renditen wurden im vergangenen Dezember zum ersten Mal negativ, als Investoren nach der Lehman-Pleite in Massen in den sicheren Hafen von US-Staatsanleihen geflüchtet waren. Nach Nouriel Roubini warnt nun auch Bill Gross von Pimco vor der Gefahr einer weltweiten Vermögensblase. Die Fed versuche, die Wirtschaft anzukurbeln (reflate). Der Reflationierungsprozess habe zur Folge, dass die kurzfristigen Zinsen auf einer schmerzlichen Ebene verharren, sodass Anleger gezwungen oder dazu verführt werden, ihre kurzfristige Liquidität in risikoreiche Anleihen oder Aktien anzulegen.


3-Month Bill, Graph: wsj.com

Andererseits hat der Zusammenbruch der Renditen am kurzen Ende mit den üblicherweise am Jahresende zunehmenden Aktivitäten der Marktteilnehmer zu tun. Die Bücher werden geschlossen. Es ist Zeit für „Window Dressing“. Profitable Geschäfte werden abgewickelt. Es gibt keine Investmentbanken mehr. Das spielt auch eine wichtige Rolle. Der De-Leveraging-Prozess löst viel Cash aus. Das Geld muss irgendwo geparkt werden. Niemand will es schliesslich unter der Matratze halten, zumal die Fed die Leitzinsen noch eine lange Zeit („extended period“) unverändert belassen dürfte.


2-Year Note, Graph: wsj.com

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