Freitag, 1. November 2013

Swap-Abkommen unter Zentralbanken werden verlängert

Die SNB hat gestern mitgeteilt, die Swap-Abkommen, die im Sog der Finanzkrise (unbefristet) vereinbart worden sind, von jetzt an als vorsorgliche Massnahme unbefristet in Kraft zu halten.

Es  handelt sich dabei um ein Netzwerk von Swap-Linien zwischen sechs Zentralbanken (*), wo die Zentralbanken nicht direkt an die Banken, sondern aneinander Devisen leihen. Das Ziel ist Beschaffung von Liquidität in allen fünf jeweiligen Währungen. Beispielsweise verspricht die EZB, Banken im Euro-Raum bei Bedarf USD und/oder CHF zu besorgen.

Die SNB erklärt sich bereit, den betreffenden Zentralbanken bei Bedarf CHF zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus ist die SNB damit in der Lage, Schweizer Banken Liquidität in z.B. kanadischen Dollar und/oder britischen Pfund zu bieten.

Diese Swap-Linien sind in der Schweiz noch nie aktiviert worden. Die SNB bietet aber auf Weiteres Liquidität in USD an, und zwar mittels Repo-Geschäfte mit Laufzeiten von einer Woche bis drei Monaten.



3 Jahre EUR USD Basis Swap, Graph: Morgan Stanley

Negative EUR USD Basis deutet darauf hin, dass die europäischen Banken eine Prämie zahlen müssen, um sich in USD finanzieren zu können. Tief negative Werte sind Anzeichen von hohen Spannungen im Euro-Raum

Exkurs:

Basis Swaps sind derivative Währungstauschgeschäfte z.B. zwischen dem EUR und dem USD. Der Investor A leiht sich von Investor B USD, und borgt dem Investor gleichzeitig EUR. A und B tauschen Gelder zum aktuellen Wechselkurs. Und sie vereinbaren, sich aneinander Zinsen für die Laufzeit des Geschäftes zu zahlen.

Aktuell nehmen Investoren einen Abschlag auf EUR Verzinsung in Kauf. Das heisst, dass Darlehen in USD für die europäischen Banken verteuern, wenn dieser Abschlag steigt. Und umgekehrt.  Basis Swaps Kontrakte, die z.B. mit minus 29 Basispunkten gehandelt werden, deuten darauf hin, dass die Kreditnehmer (im Austausch, d.h. swap) weniger EUR für die Zahlungen, die sie in EUR leisten, bekommen.

Mit Swap-Fazilitäten versuchen die Notenbanken, die Anspannungen zwischen Angebot und Nachfrage für/nach USD zu normalisieren.

(*) Die Zentralbanken: Bank of Canada, Bank of England, Bank of England, die EZB und die Fed.

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