Die Feindseligkeit der Republikaner gegen die Armen und Menschen in Not hat mittlerweile einen solchen Höhepunkt erreicht, dass die Partei sich für nichts anderes einsetzt.
Und nur ein vorsätzlich blinder
Beobachter würde die Wirklichkeit nicht sehen, schreibt Paul Krugman in seiner lesenswerten Kolumne („A War on the Poor“) am Freitag in NYTimes.
Die grosse Frage ist, warum? Doch
zunächst beschreibt Krugman, was die Rechten plagt. Experten behaupten
manchmal, dass die Tea-Party
Bewegung im Grunde genommen von der Sorge um das Haushaltsdefizit getrieben
wird. Das ist eine wahnhafte Verkennung, sagt der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor. Man kann
dazu die begründende Schimpftirade von Rick Santelli von CNBC lesen. Es gibt
kaum einen Hinweis auf Defizite. Stattdessen ist es eine Tirade gegen die
Möglichkeit, dass der Staat „Verlierern“ helfe, um Zwangsvollstreckungen zu
vermeiden.
Oder man kann Transkripte von
Rush Limbaugh oder anderen rechtskonservativen Talk-Radio-Moderatoren lesen. Es
geht nicht viel um finanzpolitische Verantwortung. Aber es hat viel damit zu
tun, wie der Staat faule und unwürdige Menschen belohne.
Republikaner in
Führungspositionen versuchen, ihre Sprache ein wenig zu modulieren. Aber es ist
viel mehr eine Frage von Ton als Substanz, legt Krugman dar. Sie sind immer
noch deutlich leidenschaftlich daran, dafür zu sorgen, dass die Armen und
bedürftige Menschen so wenig Hilfe wie möglich bekommen. Wie der Abgeordnete Paul Ryan es ausdrückt, wird das Sicherheitsnetz „eine Hängematte“, die die
fähigen Menschen in Selbstzufriedenheit und Abhängigkeit einlullt.
Long-Term Budget Outlook (2013), Graph: CBO (Congressional Budget Office)
Nun, die Sache ist, dass es nicht
immer so war.
Worum geht es überhaupt? Ein
Grund ist, wie Daniel Little kürzlich in einem Essay nahelegt, Markt-Ideologie. Wenn der Markt
immer Recht hat, dann verdienen es die Menschen, wenn sie arm werden, arm zu
sein. Krugman ergänzt dazu, dass einige führende Republikaner in ihren Köpfen jugendliche
libertäre Phantasien ausleben: „Es ist so, als ob wir in einem Any Rand Roman
leben würden“, erklärte Raul Ryan im Jahr 2009.
Little sagt weiter, etwas, was
nicht wegzudenken, ist: Rasse. Democracy Corps berichtet in einer viel
zitierten Kurznotiz von den Ergebnissen der Fokus-Gruppen mit Mitgliedern der verschiedenen
republikanischen Fraktionen: Die republikanische Basis ist sich „sehr bewusst,
weiss zu sein, in einem Land, wo Minderheiten weiter wachsen“. Und sie betrachtet
die soziale Sicherheit als etwas, was nur diesen Minderheiten helfe, nicht
Menschen wie ihnen. Und sie bringen die wachsende nicht-weisse Bevölkerung mit
der Demokratischen Partei in Verbindung. Die Verbreitung von Medicaid (staatlicher Gesundheitsdienst für arme Leute) in
vielen Bundesstaaten wird deshalb abgelehnt, weil sie armen schwarzen Familien
zu Gute kommt.
Es gibt in der Tat einen Krieg
gegen die Armen, zeitgleich sich vertiefend mit Schmerzen ausgelöst durch eine
gebeutelte Wirtschaft. Und dieser Krieg ist nun das zentrale, bestimmende Thema
der amerikanischen Politik.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen