Die kurzfristigen Zinsen bleiben in den fortentwickelten Volkswirtschaften im historischen Vergleich nach wie vor ausgesprochen niedrig. Es besteht weiterhin eine hohe Nachfrage nach sicheren Anlagen.
Auf der Versteigerung von Geldmarktpapieren mit drei Monaten Laufzeit hat sich in der Schweiz heute erneut eine negative Rendite ergeben. Es gingen Gebote in Höhe von 5,2 Mrd. CHF
ein. Zugeteilt wurden 1 Mrd. CHF. Die Rendite belief sich auf minus 0,099%.
Es handelt sich dabei um die 38.
Auktion mit einer negativen Rendite in Folge für Papiere in CHF mit drei
Monaten Laufzeit. Es gab seit Jahresbeginn insgesamt 45 Versteigerungen, die
alle mit einer Rendite unterhalb der Null-Marke abgeschlossen sind.
Schweizer Geldmarktzinsen, Graph: SIX Swiss Exchange
Das Zielband der SNB für den
3Monat-Libor (Zentralbank-Zins) bleibt seit August 2011 auf 0%-0.25%. Damit herrschen
weiterhin lockere monetären Bedingungen.
Geldmarktsätze in der Schweiz, Graph: SNB in: Quartalsheft 3, 2013
Die Leitzinsen der sonstigen
Notenbanken sehen heute wie folgt aus:
Bank of Japan (BoJ): 0,10%
EZB: 0,25%
Fed: 0%-0,25%
Bank of England (BoE): 0,50%
Bank of Canada (BoC): 1,00%
Reserve Bank of Australia (RBA): 2,50%.
Das ist die sog. zero lower bound (ZLB). Die nominalen
Zinsen prallen auf der Nullgrenze auf, weil die Kreditnachfrage kräftig zurück
geht und die Wirtschaft in eine Liquiditätsfalle gerät, wo die Kassehaltung einen positiven Realzins
bringt.
Die Lage verschärft sich, wenn das Publikum Deflation (statt Inflation) erwartet. Japan hat in den 1990er Jahren an der Nullzinsgrenze eine bittere
Erfahrung gemacht.
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