Dienstag, 12. November 2013

Negative Renditen für Geldmarktbuchforderungen

Die kurzfristigen Zinsen bleiben in den fortentwickelten Volkswirtschaften im historischen Vergleich nach wie vor ausgesprochen niedrig. Es besteht weiterhin eine hohe Nachfrage nach sicheren Anlagen.

Auf der Versteigerung von Geldmarktpapieren mit drei Monaten Laufzeit hat sich in der Schweiz heute erneut eine negative Rendite ergeben. Es gingen Gebote in Höhe von 5,2 Mrd. CHF ein. Zugeteilt wurden 1 Mrd. CHF. Die Rendite belief sich auf minus 0,099%.

Es handelt sich dabei um die 38. Auktion mit einer negativen Rendite in Folge für Papiere in CHF mit drei Monaten Laufzeit. Es gab seit Jahresbeginn insgesamt 45 Versteigerungen, die alle mit einer Rendite unterhalb der Null-Marke abgeschlossen sind.




Schweizer Geldmarktzinsen, Graph: SIX Swiss Exchange

Das Zielband der SNB für den 3Monat-Libor (Zentralbank-Zins) bleibt seit August 2011 auf 0%-0.25%. Damit herrschen weiterhin lockere monetären Bedingungen.



Geldmarktsätze in der Schweiz, Graph: SNB in: Quartalsheft 3, 2013

Die Leitzinsen der sonstigen Notenbanken sehen heute wie folgt aus:

Bank of Japan (BoJ): 0,10%
EZB: 0,25%
Fed: 0%-0,25%
Bank of England (BoE): 0,50%
Bank of Canada (BoC): 1,00%
Reserve Bank of Australia (RBA): 2,50%.

Das ist die sog. zero lower bound (ZLB). Die nominalen Zinsen prallen auf der Nullgrenze auf, weil die Kreditnachfrage kräftig zurück geht und die Wirtschaft in eine Liquiditätsfalle gerät,  wo die Kassehaltung einen positiven Realzins bringt. 

Die Lage verschärft sich, wenn das Publikum Deflation (statt Inflation) erwartet. Japan hat in den 1990er Jahren an der Nullzinsgrenze eine bittere Erfahrung gemacht.




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