Montag, 4. November 2013

Schweizer Franken und Kreditgeschäft

Der Schweizer Franken (CHF) hat in den vergangenen Monaten etwas an Wert gewonnen. Die Aufwertung ist wahrscheinlich durch den Rückgang der grenzübeschreitenden Kreditvergabe ausgelöst worden.

Schweizer Banken halten sich nämlich seit Mitte 2011 im grenzüberschreitenden Kreditgeschäft zurück. Das hat zum Teil regulatorische Gründe. Die Banken müssen laut Finanzmarktaufsicht (FINMA) mehr Eigenkapital beschaffen und Fremdkapital zurückfahren.

Eveline Widmer-Schlumpf hält die geltenden Eigenkapitalanforderungen für „zu schwach“.  Finanzministerin will die Verschuldungsquote (leverage ratio) von heute maximal 4,5% massiv erhöhen, wie die Schweiz am Sonntag berichtet: „Das 4,5% scheint tief. Es müsse eine vernünftige Höhe sein, die Sicherheit gibt, aber die Verantwortung bei den Instituten belässt“.

Interessanterweise verlaufen die Long-Positionen in EUR und CHF zur Zeit im gleichen Schritt. Das heisst, dass CHF nicht für Finanzierung von Deals in EUR eingesetzt. Devisenmarkt-Analysten von Morgan Stanley erwarten jedoch seit einigen Monaten, dass CHF sich im Angesicht der niedrigen Renditen und des von der SNB festgelegten Mindestkurses (floor) auf lange Sicht zu einer Funding Currency wandelt.



MS Wechselkurs Prognosen, Graph: Morgan Stanley

Die Experten der US-Investmentbank prognostizieren auf Jahresende einen Wechselkurs von 0,95 für USD/CHF und 1,24 für EUR/CHF.

Eine Wiederbelebung des Kreditgeschäftes (im Inland und im Ausland) dürfe für eine weitere Schwächung des CHF sorgen.



Long-Positionen in CHF und EUR, Graph: Morgan Stanley

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