Der Schweizer Franken (CHF) hat in den vergangenen Monaten etwas an Wert gewonnen. Die Aufwertung ist wahrscheinlich durch den Rückgang der grenzübeschreitenden Kreditvergabe ausgelöst worden.
Schweizer Banken halten sich nämlich
seit Mitte 2011 im grenzüberschreitenden Kreditgeschäft zurück. Das hat zum
Teil regulatorische Gründe. Die Banken müssen laut Finanzmarktaufsicht (FINMA) mehr Eigenkapital beschaffen und Fremdkapital zurückfahren.
Eveline Widmer-Schlumpf hält die
geltenden Eigenkapitalanforderungen für „zu schwach“. Finanzministerin will die
Verschuldungsquote (leverage ratio)
von heute maximal 4,5% massiv erhöhen, wie die Schweiz am Sonntag berichtet: „Das 4,5%
scheint tief. Es müsse eine vernünftige Höhe sein, die Sicherheit gibt, aber
die Verantwortung bei den Instituten belässt“.
Interessanterweise verlaufen die
Long-Positionen in EUR und CHF zur Zeit im gleichen Schritt. Das heisst, dass
CHF nicht für Finanzierung von Deals in EUR eingesetzt. Devisenmarkt-Analysten
von Morgan Stanley erwarten jedoch
seit einigen Monaten, dass CHF sich im Angesicht der niedrigen Renditen und des
von der SNB festgelegten Mindestkurses (floor)
auf lange Sicht zu einer Funding Currency wandelt.
MS Wechselkurs Prognosen, Graph: Morgan Stanley
Die Experten der US-Investmentbank
prognostizieren auf Jahresende einen Wechselkurs von 0,95 für USD/CHF und 1,24 für
EUR/CHF.
Eine Wiederbelebung des
Kreditgeschäftes (im Inland und im Ausland) dürfe für eine weitere Schwächung
des CHF sorgen.
Long-Positionen in CHF und EUR, Graph: Morgan Stanley
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