Der Sachverständigenrat hat heute sein Jahresgutachten 2013/14 zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vorgelegt. Es trägt den Titel „Gegen eine rückwärtsgewandte Wirtschaftspolitik“.
Hier ist die interessanteste
Abbildung aus dem Bericht, wo deutlich zu sehen ist, wie Deutschland seine
Wettbewerbsfähigkeit im Euro-Raum gesteigert hat: durch Abwertung. Deutschland
hat den Rest der EU-Länder in Sachen Lohnstückkosten regelrecht unterboten.
Reale effektive Wechselkurse im
Euro-Raum, Graph: Sachverständigenrat
zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in: Jahresgutachten 2013/14
Die Wettbewerbsfähigkeit ist ein
relatives Konzept. Der Gewinn des einen ist der Verlust des anderen. Die
Bundeskanzlerin Angela Merkel empfiehlt zwar dem Südeuropa die deutsche
Wirtschaftspolitik als Vorbild. Das Rattenrennen der Nationen ist aber keine
Lösung.
Bemerkenswert ist, dass der
Sachverständigenrat 500 Seiten schreibt, die mit dem grössten Problem der
europäischen Gegenwart nichts zu tun haben, hält Heiner Flassbeck in seinem Blog fest.
Die Experten plädieren für eine
beschleunigte Haushaltskonsolidierung, während die privaten Haushalte und
Unternehmen sparen. Das ist im Grunde genommen eine offene Einladung zur Förderung des Sparparadoxon (paradox of thrift).
Lohnstückkosten im Euro-Raum, Graph: Sachverständigenrat Jahresgutachten 2013/14
Die schwarze Kurve: Deutschland
Der Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands belief sich 2012
auf 180 Mrd. €, was rund 7% des BIP entspricht. Dieser Saldo dürfte 2013 auf 200 Mrd. € steigen.
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